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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Außer den in diesem Überblick eigens genannten Online‐ Beratungsstellen (mit Spezialisierung zum<br />

Thema Zwangsverheiratung) bestehen auch zahlreiche Online‐Beratungsangebote als Bestandteil des<br />

Angebotsspektrums einzelner Fachberatungsstellen; diese sind im Rahmen dieser Recherche nicht als<br />

eigenständige Beratungsstellen ausgewiesen. Daneben bestehen einige eigenständige Angebote der<br />

Online‐Beratung im Themenfeld Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> in Angliederung an überregional tätige Nicht‐<br />

regierungsorganisationen (wie z.B. bei SkF <strong>und</strong> Terre des Femmes); diese sind durch die Recherche<br />

möglicherweise nicht vollständig erfasst. Zur Reichweite solcher Angebote liegen keine Erkenntnisse<br />

vor.<br />

Die Studie weist die b<strong>und</strong>esweite Verteilung <strong>und</strong> Anzahl der Unterstützungsangebote auf Landkreis‐<br />

ebene aus (s. Abb. 5). Erwartungsgemäß ergeben sich große Unterschiede zwischen den B<strong>und</strong>eslän‐<br />

dern sowie große regionale Unterschiede in der Versorgungsdichte, die tendenziell den Unterschie‐<br />

den in der Bevölkerungsdichte folgen, aber nicht durchgängig im strengen Sinne damit korrelieren.<br />

2.2 Kein „Ranking“ oder „Rating“ der Versorgungsdichte <strong>und</strong> ‐qualität nach B<strong>und</strong>esländern<br />

Aus den erarbeiteten B<strong>und</strong>eslandprofilen wird deutlich, dass in allen B<strong>und</strong>esländern in erheblichem<br />

Umfang Mittel <strong>für</strong> die Existenz einer differenzierten Hilfeinfrastruktur <strong>für</strong> gewaltbetroffene <strong>Frauen</strong><br />

<strong>und</strong> deren Kinder bereitgestellt werden. Die Länderprofile geben auch Auskunft zu den in den Bun‐<br />

desländern verwendeten Instrumenten der politischen Steuerung <strong>und</strong> Schwerpunktsetzung (z.B.<br />

Aktionspläne) <strong>und</strong> der Regelungen zur Einrichtungsfinanzierung (z.B. Förderrichtlinien oder Gesetze)<br />

sowie zum Spektrum der im Land vorhandenen Fachberatungsstellen.<br />

Auf Ebene der B<strong>und</strong>esländer wird die Zahl der <strong>Frauen</strong>hausplätze bzw. der Fachberatungsstellen im<br />

Verhältnis zur Bevölkerung ausgewiesen (s. Abb. 6, Abb. 7 sowie Teil C. des sozialwissenschaftlichen<br />

Gutachtens). Auch qualitative Indikatoren der Arbeit der Einrichtungen werden nach B<strong>und</strong>esländern<br />

differenziert dargestellt.<br />

Die berechneten Pro‐Kopf‐Quotienten sind Näherungswerte, die aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher Zählwei‐<br />

sen von Beratungsstellen, die unter einem Dach mehrere Facheinrichtungen bündeln, sowie unter‐<br />

schiedlicher Zählweisen von <strong>Frauen</strong>hausplätzen ‐ im Hinblick auf unterschiedliche Berücksichtigung<br />

von Plätzen <strong>für</strong> Kinder ‐ nur begrenzt vergleichbar sind.<br />

Ein Ranking oder Rating der Versorgungssituation nach B<strong>und</strong>esländern kann mit diesem Datenmate‐<br />

rial daher nicht vorgenommen werden.<br />

Das Gutachten zeigt zugleich die im Hinblick auf die Bedarfsgerechtigkeit des Hilfesystems einge‐<br />

schränkte Zielgenauigkeit einer Ausrichtung der Versorgungsdichte an einem Bevölkerungsschlüssel<br />

auf.<br />

Für die im politischen Raum diskutierten Bemessungsgr<strong>und</strong>lagen in Gestalt von Bevölkerungsschlüs‐<br />

seln ist eine fachliche Absicherung nicht möglich, weil f<strong>und</strong>ierte Instrumente zur Bedarfsbemessung<br />

bislang nicht entwickelt wurden. Bemessungsgr<strong>und</strong>lagen, die etwa eine bestimmte Zahl von <strong>Frauen</strong>‐<br />

hausplätzen pro 10.000 Personen vorsehen, können danach als Orientierungsgrößen auch im europä‐<br />

ischen Vergleich eine Diskussionsgr<strong>und</strong>lage bilden; sie sagen jedoch wenig darüber aus, ob das Netz<br />

an Unterstützungseinrichtungen in Anpassung an die regionalen bzw. kommunalen Rahmenbedin‐<br />

gungen bedarfsgerecht so ausgestaltet ist, dass <strong>Frauen</strong> diejenige Hilfe finden, die sie brauchen.<br />

Es steht aus, das Gesamtbild der vorhandenen Hilfeangebote unter den konkreten regionalen Rah‐<br />

menbedingungen mit dem Ziel der individuellen Gewährleistung von Schutz <strong>und</strong> bedarfsgerechter<br />

Unterstützung zu analysieren.<br />

Prägnante Unterschiede in der Versorgungsdichte bestehen sowohl hinsichtlich der zur Verfügung<br />

stehenden Fachberatungsstellen als auch hinsichtlich der Zahl <strong>und</strong> Plätze der stationären Schutzein‐<br />

‐ XIV ‐

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