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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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• Erhebungen von Umfang <strong>und</strong> Entwicklung des Unterstützungsbedarfs bei von Gewalt betroffenen<br />

<strong>Frauen</strong>.<br />

5) Das Unterstützungsangebot bietet eine Vielfalt von Unterstützungsmaßnahmen. <strong>Frauen</strong>häuser<br />

<strong>und</strong> Fachberatungsstellen bieten meist ein breites Spektrum an Leistungen an. Es<br />

gibt jedoch Probleme bei bestimmten Angeboten / bestimmten Problematiken, die auch<br />

nicht immer im Rahmen von Kooperation mit anderen Einrichtungen abgedeckt werden<br />

können (vgl. B.3.1.1 <strong>und</strong> B.3.2.1).<br />

Die Untersuchung ergab, dass <strong>Frauen</strong>häuser <strong>und</strong> Fachberatungsstellen ein breites Spektrum an<br />

Angeboten vorhalten, das Begleitung, nachgehende Beratung, pro-aktive bzw. aufsuchende Beratung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung von Kindern umfasst. Es gibt Unterschiede zwischen den B<strong>und</strong>esländern.<br />

So können z.B. in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen <strong>und</strong> Thüringen nur gut die<br />

Hälfte der <strong>Frauen</strong>häuser regelmäßige Angebote <strong>für</strong> die Kinder machen aufgr<strong>und</strong> von Personalmangel.<br />

Andere Unterschiede sind der regionalen Struktur geschuldet: In Berlin <strong>und</strong> Hamburg<br />

macht nur etwa die Hälfte der <strong>Frauen</strong>häuser ambulante Beratung, weil es hier ein Netz an Fachberatungsstellen<br />

<strong>für</strong> häusliche Gewalt gibt, die diesen Part übernehmen.<br />

Sowohl <strong>Frauen</strong>häuser als auch Fachberatungsstellen als hochspezialisierte Einrichtungen bzw.<br />

Kriseneinrichtungen benötigen eine Einbettung in ein sie umgebendes Unterstützungssystem.<br />

Beide Angebotstypen beklagen einen Mangel an ergänzenden Einrichtungen in ihrem Einzugsgebiet.<br />

Vermisst werden Therapieplätze, die ohne lange Wartezeit zugänglich sind, vor allem Traumatherapie<br />

fehlt. Die Versorgung mit Therapieangeboten ist in den ländlichen Regionen besonders<br />

problematisch. Es fehlt mehrheitlich an Einrichtungen der Täterarbeit, an Unterstützungsangeboten<br />

<strong>für</strong> mitbetroffene Kinder, an Prävention <strong>und</strong> an Angeboten <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> mit Beeinträchtigungen<br />

sowie <strong>für</strong> alte <strong>Frauen</strong>. Es gibt Regionen, in denen zu wenig pro-aktive Beratung vorhanden<br />

ist. Viele spezialisierte Angebote <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen werden vermisst. Je weniger<br />

ausdifferenzierte Angebote es in einer Region gibt, desto eher müssen existierende Einrichtungen<br />

Verantwortung <strong>für</strong> Unterstützungsbedarf übernehmen, der an sie herangetragen wird, obwohl<br />

sie ihre Kompetenzen dort nicht sehen. Dies kann eine Überforderung der Mitarbeiterinnen<br />

einerseits <strong>und</strong> eine Unterversorgung dieser Gruppen andererseits bedeuten. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist auf<br />

regionaler Ebene <strong>und</strong> Landesebene auf Basis der Bestandsaufnahme eine Diskussion über fehlende<br />

Angebote <strong>und</strong> die Gesamtstruktur des Unterstützungssystems notwendig.<br />

Handlungsmöglichkeiten:<br />

• Analyse des regionalen Versorgungsnetzes (stadt- <strong>und</strong> landkreisübergreifend), sowie regionale<br />

Bedarfserhebungen nach dem Beispiel dieses Gutachtens (vgl. D).<br />

• Regelmäßiges Monitoring der Inanspruchnahme der Unterstützungsangebote – z.B. Fortführung<br />

<strong>und</strong> Erweiterung der Bewohnerinnenstatistik der <strong>Frauen</strong>häuser, die von der<br />

B<strong>und</strong>esweiten <strong>Frauen</strong>hauskoordinierung jährlich durchgeführt wird. Entwickeln eines<br />

Monitorings <strong>für</strong> den Beratungsbereich. Hier kann auf die Ergebnisse der „Explorationsstudie<br />

zur Gewinnung von Daten <strong>und</strong> Indikatoren zu Gewalt in Paarbeziehungen <strong>und</strong> sexueller<br />

Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer im Hinblick auf ein langfristiges Monitoring auf<br />

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