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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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In den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen wird vor allem Einzelberatung in den Räumen der<br />

Beratungsstelle angeboten. Telefonische Beratung nennen fast alle (86,7%), Online-Beratung etwas<br />

mehr als die Hälfte (53,3%).<br />

In die lokale bzw. regionale Vernetzung zum Thema häusliche Gewalt sind die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen<br />

kaum einbezogen, in Vernetzungsgremien zu sexueller Gewalt arbeiten dagegen<br />

über die Hälfte aktiv mit (64,3%). Kooperation mit <strong>Frauen</strong>häusern (84,6%) <strong>und</strong> Fachberatungsstellen<br />

bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> (92,3%) nennen sie fast alle <strong>und</strong> etwa Dreiviertel vermitteln betroffene Klientinnen<br />

an diese Einrichtungen.<br />

Über Sprachmittlung verfügen mehr als die Hälfte <strong>und</strong> sind somit <strong>für</strong> Migrantinnen mit Sprachschwierigkeiten<br />

gut geeignet. Eine Eignung <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> mit Behinderungen <strong>und</strong> Beeinträchtigungen ist<br />

nicht durchweg gegeben: 60% der Beratungsstellen geben an, rollstuhlgerecht eingerichtet zu sein<br />

<strong>und</strong> 40% verfügen über Informationsmaterialien in leichter Sprache <strong>für</strong> lernbehinderte <strong>Frauen</strong>.<br />

Das Angebot vor Ort – ihr Einzugsbereich ist die Stadt, in der ihre Beratungsstelle liegt <strong>und</strong> der umgebende<br />

Landkreis – bewerten sie kritisch: Mehrheitlich stellen sie fest, dass es eine Vielzahl von Angeboten<br />

gibt, jedoch deren Kapazitäten nicht ausreichen oder sie zu weit entfernt sind. Das ist ein<br />

Problem <strong>für</strong> diese Beratungsstellen, die selbst nur begrenzt darauf eingestellt sind, mit von Gewalt<br />

betroffenen <strong>Frauen</strong> zu arbeiten <strong>und</strong> darauf angewiesen sind, rasch an eine geeignete Stelle vermitteln<br />

zu können.<br />

<strong>Frauen</strong>, die Gewalt erleiden oder erlitten haben, finden in den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen<br />

auf jeden Fall kompetente Ansprechpartnerinnen, die da<strong>für</strong> sorgen, dass sie eine adäquate<br />

Unterstützung erreichen.<br />

• Zugänglichkeit der nicht auf Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> spezialisierten Beratungsstellen<br />

In den Erziehungsberatungsstellen (<strong>und</strong> Kombinationen) warten fast die Hälfte (46,5%) <strong>und</strong> in den<br />

<strong>und</strong> <strong>Familie</strong>nberatungsstellen die Mehrheit der Klientinnen <strong>und</strong> Klienten (62,5%) bis zu einem Monat<br />

auf einen Termin. Das ist länger als in den spezialisierten Fachberatungsstellen (vgl. B3.2.1). Deutlich<br />

schneller wird ein Termin in den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen vergeben, hier gilt es,<br />

Fristen einzuhalten (76,9% weniger als eine Woche). In den Opferberatungsstellen erhalten 68,8%<br />

der Ratsuchenden einen Termin in weniger als einer Woche. Da sie im Kontext von Strafverfahren<br />

arbeiten, geht es auch hier um die Einhaltung von Fristen <strong>und</strong> Terminen.<br />

Migrantinnen mit geringen oder keinen deutschen Sprachkenntnissen haben am ehesten in Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen<br />

gute Bedingungen: hier verfügen mehr als die Hälfte (64,3%) über<br />

Ressourcen <strong>für</strong> Sprachmittlung. In <strong>Familie</strong>nberatungsstellen (18,8%) <strong>und</strong> Erziehungsberatungsstellen<br />

(27,6%) stehen diese Mittel deutlich seltener zur Verfügung, in Opferberatungsstellen zu 53,5%, was<br />

dem Schwerpunkt vieler dieser Stellen auf rassistischer Gewalt entspricht.<br />

Die Inanspruchnahme durch <strong>Frauen</strong> mit Beeinträchtigungen <strong>und</strong> Behinderungen ist in den nicht auf<br />

Gewalt spezialisierten Beratungsstellen unterschiedlich berücksichtigt. Rollstuhlgerechte Räumlichkeiten<br />

(inkl. Toiletten) haben 60% der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, knapp die Hälfte<br />

der Erziehungsberatungsstellen <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>nberatungsstellen <strong>und</strong> nur gut 40% der Opferberatungsstellen.<br />

Keine der befragten Einrichtungen verfügte über Kommunikationshilfen <strong>für</strong> die Beratung<br />

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