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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Der Mehrwert der Bestandsaufnahme gegenüber den bisher bei B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Kommunen un‐<br />

systematisch vorhandenen Informationen ergibt sich nicht zuletzt aus der Zusammenführung all die‐<br />

ser empirischen Informationen mit den rechtlichen Fragestellungen <strong>und</strong> aus dem Herausarbeiten der<br />

Wechselwirkungen dieser unterschiedlichen Einflussfaktoren auf die Leistungsfähigkeit des Hilfesys‐<br />

tems.<br />

Aus Sicht der B<strong>und</strong>esregierung stellt die Bestandsaufnahme damit weit mehr als eine quantitative<br />

Momentaufnahme des Bestands an Einrichtungen dar; sie beinhaltet eine umfassende Dokumentati‐<br />

on, die als Ausgangsbasis <strong>für</strong> die notwendige Diskussion über die Weiterentwicklung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, der Qualität der Versorgung, der Qualität der Einrichtungen <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine lang‐<br />

fristig ausgerichtete Bedarfsplanung geeignet ist.<br />

2 Zentrale Bef<strong>und</strong>e der Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

2.1 Anzahl <strong>und</strong> regionale Verteilung der <strong>Frauen</strong>schutzeinrichtungen <strong>und</strong> der Fachberatungsstel‐<br />

len bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong><br />

Die Bestandsaufnahme bestätigt das Gesamtbild eines dichten <strong>und</strong> ausdifferenzierten, im B<strong>und</strong>esge‐<br />

biet sehr heterogen ausgestalteten Unterstützungssystems <strong>für</strong> gewaltbetroffene <strong>Frauen</strong> mit ihren<br />

Kindern.<br />

Insgesamt gab es zum Jahreswechsel 2011/2012 in Deutschland <strong>für</strong> gewaltbetroffene <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong><br />

deren Kinder<br />

‐ 353 <strong>Frauen</strong>häuser<br />

‐ sowie mindestens 41 (teilweise einem <strong>Frauen</strong>haus oder einer Fachberatungsstelle angeglie‐<br />

derte) Schutz‐ bzw. Zufluchtswohnungen.<br />

Diese stellen insgesamt mehr als 6.000 Plätze <strong>für</strong> gewaltbetroffene <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> deren Kinder zur Ver‐<br />

fügung. Jährlich finden hochgerechnet etwa 15.000 bis 17.000 <strong>Frauen</strong> mit ihren Kindern (d.h. etwa<br />

30.000 bis 34.000 Personen) in <strong>Frauen</strong>häusern <strong>und</strong> Zufluchtswohnungen Schutz <strong>und</strong> Unterstützung 24 .<br />

Hinzu kommen 750 Fachberatungsstellen bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong>, die sich wie folgt aufteilen:<br />

‐ 310 Fachberatungsstellen bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> allgemein: Sie beraten <strong>Frauen</strong> mit unter‐<br />

schiedlichem Gewalterleben,<br />

‐ 183 Fachberatungsstellen <strong>für</strong> von sexueller Gewalt betroffene <strong>Frauen</strong>,<br />

‐ 67 Fachberatungsstellen <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong>, die in Kindheit <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong> sexuell missbraucht wurden,<br />

‐ 130 Interventionsstellen, die pro‐aktive Beratung nach polizeilicher Intervention wegen häus‐<br />

licher Gewalt anbieten,<br />

‐ 40 Fachberatungsstellen spezialisiert auf Opfer von Menschenhandel, teilweise mit Schutz‐<br />

wohnungen,<br />

‐ 12 Fachberatungsstellen spezialisiert <strong>für</strong> Mädchen <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>, die von Zwangsverheiratung<br />

bedroht sind, eine davon eine B<strong>und</strong>esland‐übergreifende Online‐Beratung, einige mit<br />

Schutzwohnungen,<br />

‐ 2 Fachberatungsstellen spezialisiert auf Betroffene von Stalking,<br />

‐ 1 Fachberatungsstelle spezialisiert auf die Problematik der Genitalverstümmelung,<br />

‐ 3 landesweite <strong>und</strong> 1 kommunale Hotline bei häuslicher Gewalt,<br />

‐ 1 überregionale Hotline bei Zwangsverheiratung.<br />

24 Dies ergibt sich nach Hochrechnung der <strong>für</strong> die Studie zur Verfügung gestellten Daten aus der Bewohnerinnenstatistik der <strong>Frauen</strong>haus‐<br />

koordinierungsstelle, die auf der Gr<strong>und</strong>lage freiwilliger Mitteilungen von <strong>Frauen</strong>häusern jährlich erstellt wird.<br />

‐ XIII ‐

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