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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Die im sozialwissenschaftlichen Gutachten aus Sicht der Einrichtungen aufbereiteten Probleme der<br />

Finanzierung werden im Rechtsgutachten vor allem im Hinblick auf ihre rechtlichen Auswirkungen<br />

auf den Zugang gewaltbetroffener <strong>Frauen</strong> zu Unterstützungsleistungen analysiert.<br />

Die rechtswissenschaftliche Analyse beschränkt sich dabei nicht auf eine Analyse des Leistungs‐ <strong>und</strong><br />

Finanzierungsrechts auf der Ebene der Gesetzestexte <strong>und</strong> der hierzu ergangenen Rechtsprechung,<br />

sondern bezieht auch zahlreiche untergesetzliche Quellen ein, um die Ausfüllung <strong>und</strong> Konkretisierung<br />

des Rechts im praktischen Vollzug der Leistungsverwaltung <strong>und</strong> in der Zuwendungspraxis der Länder<br />

einzubeziehen <strong>und</strong> um zu prüfen, ob sich hieraus Empfehlungen <strong>für</strong> eine problemadäquatere Hand‐<br />

habung ableiten lassen.<br />

So werden z.B. <strong>für</strong> die Handhabung der Leistungsgewährung nach SGB II bzw. SGB XII exemplarisch<br />

die Hinweise der B<strong>und</strong>esagentur der Arbeit sowie kommunale Empfehlungen zur Angemessenheit<br />

der Kosten <strong>für</strong> Unterkunft <strong>und</strong> Heizung <strong>für</strong> Leistungsempfänger nach dem SGB II <strong>und</strong> SGB XII (KdU‐<br />

Richtlinien) herangezogen. Es werden konsensuale Gestaltungsmöglichkeiten von Gebietskörper‐<br />

schaften auf dem Wege von Vereinbarungen der Kostenträger sowie Steuerungsmöglichkeiten der<br />

Länder durch Förderrichtlinien, Gesetz oder Verordnung dargestellt.<br />

1.4 Bedeutung der Studie<br />

Ziel bei der Vergabe der Studie war es, mit der Bestandsaufnahme eine mehrdimensionale Gesamt‐<br />

schau der tatsächlichen <strong>und</strong> rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen in Deutschland gegen‐<br />

wärtig die Unterstützung von <strong>Frauen</strong> im Hinblick auf ihre Gewalterfahrung organisiert ist, zu ermögli‐<br />

chen <strong>und</strong> dabei möglichst umfassend diejenigen Faktoren in ihrer Interdependenz einzubeziehen, die<br />

<strong>für</strong> die Analyse der Situation <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Identifizierung von Schwachstellen <strong>und</strong> Verbesserungsmög‐<br />

lichkeiten auf allen Handlungsebenen von Bedeutung sind.<br />

Diese Aufgabenstellung wird durch das vorgelegte Gutachten aus Sicht der B<strong>und</strong>esregierung einge‐<br />

löst.<br />

Mit der Bestandsaufnahme der Unterstützungsangebote ist es erstmals in dieser Vollständigkeit ge‐<br />

lungen, b<strong>und</strong>esweit eine Vollerhebung aller bestehenden <strong>Frauen</strong>häuser, <strong>Frauen</strong>schutzwohnungen<br />

<strong>und</strong> Fachberatungsstellen bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> einschließlich der auf bestimmte Zielgruppen<br />

oder Gewaltformen spezialisierten Angebote vorzulegen. Sozialräumliche Verteilung <strong>und</strong> Versor‐<br />

gungsdichte der Unterstützungsangebote werden auf der Ebene der B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> Landkreise<br />

transparent <strong>für</strong> das gesamte B<strong>und</strong>esgebiet dargestellt.<br />

Die Studie schließt damit eine bedeutende Lücke, da zuverlässige <strong>und</strong> vollständige statistische Quel‐<br />

len über die bestehende Unterstützungsstruktur sowie deren Inanspruchnahme auf B<strong>und</strong>esebene<br />

bislang nicht vorliegen.<br />

Zusätzlich entsteht aus der Vielzahl der untersuchten <strong>und</strong> dargestellten Einzelaspekte <strong>und</strong> der zuei‐<br />

nander in Beziehung gesetzten Informationen ein sehr viel umfassenderes, differenzierteres <strong>und</strong><br />

genaueres Bild von Angebotsspektrum, Arbeitsweisen <strong>und</strong> fachlichen Ressourcen der <strong>Frauen</strong>häuser<br />

<strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>beratungseinrichtungen im B<strong>und</strong>esgebiet.<br />

Damit trägt die Bestandsaufnahme dazu bei, Anhaltspunkte zur Frage der Kongruenz von Angebot,<br />

tatsächlicher Inanspruchnahme <strong>und</strong> Bedarf an professioneller Unterstützung bei der Bewältigung der<br />

Folgen von Gewalterfahrungen zu gewinnen.<br />

Die Studie bildet die unterschiedlichen Modelle der Mischfinanzierung der Einrichtungen ab <strong>und</strong> ar‐<br />

beitet die Relevanz der anzutreffenden Komplexität der Finanzierung <strong>für</strong> die Frage des Zugangs von<br />

<strong>Frauen</strong> zu bedarfsgerechter Hilfe heraus.<br />

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