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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Auch scheint die in der Prävalenzstudie gestellte Frage „Kennen Sie solche Einrichtungen?“ missverständlich<br />

– die hohe Zahl derjenigen, die verneinten, könnte ein Zeichen sein, dass das „Kennen“ als<br />

„persönlich kennen“ <strong>und</strong> nicht als „Ich weiß, dass es so etwas gibt“ verstanden wurde.<br />

Drei <strong>für</strong> die Diskussion der Angemessenheit des Versorgungsangebots relevante Aspekte wurden in<br />

der vorliegenden Studie im Kontext der Bestandsaufnahme empirisch überprüft:<br />

• die Kenntnis von Stellen, die bei Bedarf empfohlen werden können, differenziert nach Profilen<br />

der empfohlenen Stellen <strong>und</strong> der empfehlenden <strong>Frauen</strong> (Kapitel D2);<br />

• Suchstrategien, um sich fehlende Informationen zu beschaffen, differenziert nach Profilen<br />

der Informationsquellen <strong>und</strong> der suchenden <strong>Frauen</strong> (Kapitel D3;)<br />

• Gewaltbetroffenheit <strong>und</strong> Besuch von Beratungsstellen, insbesondere der Anteil von <strong>Frauen</strong>,<br />

die keine Hilfe gesucht haben, obwohl sie Gewalterfahrungen haben (Kapitel D4), einschließlich<br />

der Barrieren der Hilfesuche bei unterschiedlichen Gruppen von <strong>Frauen</strong>.<br />

• Im Fazit werden die Aussagen zur Bedarfsdeckung <strong>und</strong> zu Problemgruppen mit erhöhten Barrieren<br />

der Hilfesuche zusammengefasst <strong>und</strong> diskutiert (Kapitel D5).<br />

Zwischenergebnisse sind jeweils am Ende der Abschnitte zu finden. Am Schluss werden die Ergebnisse<br />

aufeinander bezogen <strong>und</strong> vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Forschungsstandes diskutiert <strong>und</strong> eingeordnet.<br />

D1 Methodisches Vorgehen<br />

In einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung zu mehreren Themen („CAPI-Omnibus“), durchgeführt<br />

von tns EMNID, wurden acht Fragen zur Kenntnis <strong>und</strong> zur Nutzung von Beratung <strong>und</strong> zu Erfahrungen<br />

von Gewalt gestellt. Zwei Bereiche von Gewalt wurden adressiert: Misshandlung durch den<br />

Partner bzw. Ehemann <strong>und</strong> sexuelle Gewalt als Vergewaltigung, sexuelle Belästigung oder sexueller<br />

Missbrauch. Die Benennungen wurden so gewählt, weil sie <strong>für</strong> die Befragten verständlich <strong>und</strong> weil sie<br />

kurz zu erfragen sind.<br />

Befragt wurden N=1.138 in Privathaushalten lebende <strong>Frauen</strong> der Wohnbevölkerung von 18 bis 65<br />

Jahren (Feldzeit 08/09 2011). Die Befragungspersonen wurden repräsentativ ausgewählt (CAPI-<br />

Sample von EMNID) <strong>und</strong> die Daten nachlaufend gewichtet. Die gewichtete Stichprobe entspricht in<br />

ihrer Zusammensetzung nach Alter, Haushaltsgröße, Beruf des Haushaltsvorstandes, Größe des<br />

Wohnorts <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esland der Zusammensetzung der Bevölkerung <strong>und</strong> ist somit repräsentativ.<br />

Die ersten, allgemeiner gehaltenen Fragen in dem Block der Fragen zu Gewalt <strong>und</strong> Beratung wurden<br />

in dem mündlichen, persönlichen Interview vom Interviewer bzw. von der Interviewerin gestellt. Danach<br />

wurde der Laptop an die Zielperson zum Selbstausfüllen übergeben, um der Sensibilität des<br />

Themas gerecht zu werden <strong>und</strong> möglichst unverfälschte Antworten auch auf die Frage nach persönlichen<br />

Gewalterfahrungen zu bekommen. Hier war durch die computergestützte Befragung sichergestellt,<br />

dass die Probanden selbst trotz der zahlreichen Filter sicher durch den Selbstausfüllerteil des<br />

Interviews geführt werden konnten. Probleme bei der Interviewdurchführung wurden aus dem Feld<br />

nicht zurückgemeldet, weder bezogen auf die Handhabung der Fragebogenteile, noch Interviewabbrüche<br />

aufgr<strong>und</strong> der Thematik.<br />

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