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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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chen <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong>, die von Zwangsverheiratung bedroht sind, eine davon eine B<strong>und</strong>eslandübergreifende<br />

Online-Beratung, einige mit Schutzwohnungen, zwei Fachberatungsstellen<br />

spezialisiert auf Betroffene von Stalking, eine Fachberatungsstelle spezialisiert auf die Problematik<br />

der Genitalverstümmelung. Und es gab drei landesweite <strong>und</strong> eine kommunale Hotline<br />

bei häuslicher Gewalt, eine überregionale Hotline bei Zwangsverheiratung.<br />

B2.1 Ländervergleich bezogen auf Profile <strong>und</strong> Versorgungslage<br />

Ein zentraler Aspekt des Gutachtens ist die Dokumentation der Versorgungslage <strong>und</strong> der Finanzierungsmodelle<br />

in den B<strong>und</strong>esländern (vgl. C3). Dabei handelt es sich nicht um einen Vergleich in Form<br />

eines Rankings oder Ratings. Sowohl unter einem Ranking als auch einem Rating wird eine spezielle<br />

Vergleichs- <strong>und</strong> Beurteilungsmethodik verstanden, die Untersuchungsobjekte in eine eindeutige<br />

Rangfolge stellt, um einen qualitativen Bewertungsvorgang bzw. ein Bewertungsergebnis zu erhalten<br />

(Drews 2005:71). Dies ist beim Ländervergleich dieses Gutachtens nicht der Fall. Es geht vielmehr um<br />

einen Blick auf die in den B<strong>und</strong>esländern praktizierten Fördermethoden <strong>und</strong> den aktuellen Stand der<br />

Unterstützungsangebote, um aus den Erfahrungen Schlüsse <strong>für</strong> mögliche weitere Planung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

ziehen zu können.<br />

In den Länderprofilen wird das Spektrum des existierenden Unterstützungssystems dargestellt <strong>und</strong><br />

ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt. Die Finanzierungspraxis wird aus der Perspektive der Landesregierungen<br />

präsentiert.<br />

Das Ergebnis spiegelt die Heterogenität der Praxis der B<strong>und</strong>esländer: Länder mit einer hohen Platzzahl<br />

in <strong>Frauen</strong>häusern im Verhältnis zur weiblichen Bevölkerung <strong>und</strong> einer großen Anzahl spezialisierter<br />

Fachberatungsstellen stehen neben Ländern, in denen das Verhältnis von Platzzahl <strong>und</strong> Bevölkerung<br />

weniger günstig entwickelt ist. Länder mit einer pauschalen Finanzierung von Schutzeinrichtungen<br />

durch das Land stehen neben Ländern, in denen die Inanspruchnahme vollständig über individuelle<br />

Rechtsansprüche der Schutzsuchenden finanziert wird. Es überwiegen Modelle der Mischfinanzierung<br />

aus mehreren Quellen, die <strong>für</strong> die Einrichtungen mit einem hohen Verwaltungsaufwand verb<strong>und</strong>en<br />

sind.<br />

B2.2 Anzahl der Schutz- <strong>und</strong> Beratungseinrichtungen in den B<strong>und</strong>esländern<br />

Die Versorgung mit <strong>Frauen</strong>häusern 6 <strong>und</strong> auf Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> spezialisierten sowie auf bestimmte<br />

Risikogruppen spezialisierten Beratungsstellen in Deutschland weist erhebliche regionale Unterschiede<br />

auch innerhalb eines B<strong>und</strong>eslandes auf. In Ballungsgebieten gibt es erkennbar mehr <strong>Frauen</strong>häuser<br />

als in strukturschwachen, weniger besiedelten Regionen (vgl. C3). Das Verhältnis zu einem<br />

Bevölkerungsschlüssel kann in wenig besiedelten Ländern trotz geringer Anzahl der Einrichtungen<br />

günstig ausfallen <strong>und</strong> umgekehrt in Ballungsräumen kann, trotz hoher Anzahl, weniger Versorgungsdichte<br />

gewährleistet sein.<br />

6 Im Folgenden wird der Einfachheit halber von <strong>Frauen</strong>häusern gesprochen, die Schutz- <strong>und</strong> Zufluchtswoh-<br />

nungen sind eingeschlossen.<br />

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