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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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In Abschnitt I finden sich eine Einführung in den <strong>Bericht</strong> sowie Schlussfolgerungen der B<strong>und</strong>esregie‐<br />

rung; Abschnitt II bildet die Studie „Bestandsaufnahme der Situation der <strong>Frauen</strong>häuser, der Fachbe‐<br />

ratungsstellen <strong>und</strong> anderer Unterstützungsangebote <strong>für</strong> gewaltbetroffene <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> deren Kinder“,<br />

die sich aus einem sozialwissenschaftlichen <strong>und</strong> einem rechtswissenschaftlichen Gutachten zusam‐<br />

mensetzt <strong>und</strong> im Auftrag des <strong>B<strong>und</strong>esministerium</strong>s <strong>für</strong> <strong>Familie</strong>, <strong>Senioren</strong>, <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong> erstellt<br />

worden ist.<br />

1.2.2 Staatliche Aufgabe in verteilter Verantwortung<br />

Die Absicherung der Rahmenbedingungen <strong>für</strong> verlässlich vorhandene <strong>und</strong> bedarfsgerechte Unter‐<br />

stützungsangebote bei Gewalt ist eine Aufgabe, bei der alle staatlichen Ebenen im Rahmen ihrer<br />

durch das Gr<strong>und</strong>gesetz vorgegebenen Kompetenzen in der Verantwortung stehen.<br />

Dabei liegt die Verantwortung <strong>für</strong> das Vorhandensein, die Ausgestaltung <strong>und</strong> finanzielle Absicherung<br />

von Unterstützungsangeboten <strong>für</strong> gewaltbetroffene <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> deren Kinder in erster Linie bei den<br />

B<strong>und</strong>esländern, die diese Aufgabe nach Maßgabe der im Gr<strong>und</strong>gesetz angelegten <strong>und</strong> landesrecht‐<br />

lich ausgestalteten Aufgabenverteilung gemeinsam mit den Kommunen schultern <strong>und</strong> hier<strong>für</strong> in be‐<br />

trächtlichem Umfang Haushaltsmittel bereitstellen.<br />

Der B<strong>und</strong> nimmt auf das vor Ort bestehende Hilfesystem <strong>für</strong> gewaltbetroffene <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> deren<br />

Kinder <strong>und</strong> dessen Finanzierung hauptsächlich mittelbar über die bestehende sozialleistungsrechtli‐<br />

che Rahmung in Form von Individualleistungen auf der Gr<strong>und</strong>lage von SGB II, SGB XII, SGB VIII,<br />

AsylbLG Einfluss.<br />

Der <strong>Bericht</strong> der B<strong>und</strong>esregierung trägt diesen verteilten Verantwortlichkeiten Rechnung, indem er<br />

die empirischen Bef<strong>und</strong>e zum Hilfesystem nach B<strong>und</strong>esländern differenziert aufbereitet <strong>und</strong> die ver‐<br />

fassungsrechtlich vorgegebenen Unterschiede hinsichtlich der Handlungsebenen von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län‐<br />

dern analysiert.<br />

1.2.3 Bisherige Entwicklung des Hilfesystems <strong>und</strong> Erkenntnisse zum Ausmaß von Gewalt gegen<br />

<strong>Frauen</strong><br />

<strong>Frauen</strong>, die mit ihren Kindern eine sichere Zuflucht vor Gewalt sowie fachk<strong>und</strong>ige Unterstützung bei<br />

der Bewältigung der Folgen von Gewalt suchen, können in Deutschland auf kompetente Unterstüt‐<br />

zung <strong>und</strong> unmittelbaren Schutz im <strong>Frauen</strong>haus vertrauen. <strong>Frauen</strong>häuser bieten weit mehr als ein<br />

sicheres Dach über dem Kopf. Seit vor über 30 Jahren das erste deutsche <strong>Frauen</strong>haus mit Unterstüt‐<br />

zung der B<strong>und</strong>esregierung seine Arbeit aufgenommen hat, haben sich <strong>Frauen</strong>häuser zu einer tragen‐<br />

den Säule im Hilfesystem entwickelt <strong>und</strong> dabei das Spektrum <strong>und</strong> die professionelle Qualität ihrer<br />

Angebote ständig weiterentwickelt. 10<br />

Wichtige Funktionen bei der ambulanten Unterstützung <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong>, die in ihrem Lebensverlauf Ge‐<br />

walt erfahren haben, nehmen seit vielen Jahren unterschiedlich spezialisierte Fachberatungsstellen<br />

bei Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> wahr. <strong>Frauen</strong>beratungsstellen, <strong>Frauen</strong>notrufe, verschiedene zielgruppen‐<br />

spezifisch oder auf bestimmte Gewaltformen spezialisierte Beratungsstellen sowie Interventionsstel‐<br />

len, die nach einem Polizeieinsatz wegen häuslicher Gewalt aktiv mit den Betroffenen Kontakt auf‐<br />

10 Zu weiteren chronologischen Entwicklung vgl. „25 Jahre B<strong>und</strong>esfrauenministerium – Von der <strong>Frauen</strong>politik zu einer Politik der fairen<br />

Chancen <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer“; 2011; http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen,did=175472.html<br />

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