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Bericht - Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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B3.1.2 Ausstattung: Qualifikationen des Personals<br />

Das Spektrum der Qualifikationen, die im Team eines <strong>Frauen</strong>hauses vertreten sind, kann als Merkmal<br />

von Qualität zur Deckung von heterogenem Schutz- <strong>und</strong> Beratungsbedarf gesehen werden. Hierbei<br />

ist zu berücksichtigen, dass nur große Einrichtungen Mitarbeiter/innen mit spezialisierten Qualifikationen<br />

beschäftigen können, wohingegen kleine Einrichtungen Personal brauchen, das <strong>für</strong> alle Alltagsfragen<br />

kompetent sein muss <strong>und</strong> von daher nicht so spezialisiert sein kann (s.u. B3.1.5).<br />

Die häufigste Qualifikation im Team von <strong>Frauen</strong>häusern ist, wie zu erwarten, die der Sozialarbeiterin/<br />

Sozialpädagogin. Fast alle <strong>Frauen</strong>häuser (96%) verfügen über eine oder mehrere Mitarbeiterinnen<br />

mit dieser Kompetenz. Sie leisten den Löwenanteil der Beratungsarbeit mit den Bewohnerinnen. Die<br />

personelle Ausstattung <strong>für</strong> die Betreuung der Kinder in <strong>Frauen</strong>häusern ist deutlich geringer. Nur 61%<br />

haben eine oder mehrere Erzieherinnen im Team.<br />

Angesichts der Tatsache, dass <strong>Frauen</strong>häuser Zufluchtseinrichtungen <strong>für</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Kinder in akuten<br />

Krisensituationen sind, ist die Ausstattung mit spezialisiertem Personal gering: 11% der <strong>Frauen</strong>häuser<br />

können sich eine Psychologin oder Psychotherapeutin <strong>und</strong> nur 7% eine Heilpädagogin leisten. Allerdings<br />

gaben über 40% der befragten Einrichtungen an, Kolleginnen mit anderen als den vorgegebenen<br />

Qualifikationen zu beschäftigen. Dabei handelte es sich überwiegend um spezifische erzieherische<br />

Berufe oder um Mitarbeiterinnen mit therapeutischer oder beraterischer Zusatzqualifikation.<br />

Ein Drittel der befragten <strong>Frauen</strong>häuser beschäftigt eine Hauswirtschafterin <strong>für</strong> die Organisation des<br />

Zusammenlebens im Haus. Dies betrifft ausschließlich große Einrichtungen. Über eine Verwaltungsfachkraft<br />

verfügen 35%. Allerdings können Häuser in verbandlicher Trägerschaft die Verwaltung oft<br />

über den Träger abwickeln lassen.<br />

11,4% (n=25) der befragten <strong>Frauen</strong>häuser haben männliche Mitarbeiter, in zwei Fällen gibt es mehr<br />

als einen Mitarbeiter (1x 2 <strong>und</strong> 1x 3) (n=219). Überwiegend sind die Männer als Hausmeister tätig.<br />

Weitere Bereiche: Jungen- <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>arbeit, Selbstverteidigung.<br />

B3.1.3 Ausstattung: Volumen an bezahlter <strong>und</strong> unbezahlter Arbeitszeit<br />

Die Mehrheit der befragten <strong>Frauen</strong>häuser deckt die benötigte Arbeitszeit sowohl mit bezahlter als<br />

auch unbezahlter Arbeit ab. Bei den bezahlten Arbeitsstellen handelt es sich überwiegend um Teilzeitstellen,<br />

fast die Hälfte der <strong>Frauen</strong>häuser (40,2%), verfügt über keine <strong>und</strong> weitere 23% nur über<br />

eine Vollzeitstelle (vgl. Tabelle 24 im Anhang) (n=174).<br />

• Personelle Ausstattung der <strong>Frauen</strong>häuser (nach Personalstellen)<br />

Im Mittelwert gaben die befragten <strong>Frauen</strong>häuser 1,2 Vollzeitstellen (Angaben von n=174) (Min 0 –<br />

Max 11) <strong>und</strong> 4,3 Teilzeitstellen (Angaben von n=214) (Min 0 – Max 39) an. Durchschnittlich arbeiten<br />

fünf Ehrenamtliche (Angaben von n=181) mit (Min 0 – Max 35) an.<br />

Generell beschränkt sich die Ausstattung mit bezahltem Personal auf wenige Stellen, ein Fünftel<br />

(20,6%), verfügt über ein bis zwei Teilzeitstellen <strong>und</strong> die Hälfte (49,5%) über zwei bis drei Teilzeitstellen<br />

(vgl. Tabelle 25 im Anhang) (n=214).<br />

Ein Teil der Arbeit – vor allem Bereitschaftsdienste nach der regulären Arbeitszeit <strong>und</strong> an Wochenenden<br />

– wird in mehr als der Hälfte der befragten Einrichtungen (n=181) durch ehrenamtliche Mitar-<br />

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