10.10.2013 Aufrufe

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— IOI —<br />

Unter der Beute heimkehrender Fischer fanden sich zwei kleine Fische Namens<br />

irinko, piranyaáhnlich: es war der Mereschu der Bakairí, der in der ' 'mame: tik eine<br />

grosse Rolle spielt. Wilhelm zeichnete den Fisch ab und war überrascht zu sehen,<br />

welche gro-se Anerkennung er für sein Bild bei den Indianem einerntete. Der<br />

intelligente Yaurikumá begriff nach langerem Zureden endlich auch unseren Wunsch,<br />

Masken zu erhalten, und versprach, dass wir sie bei der Rückkehr finden wurden.<br />

Aliem Anschein nach nahm das Mi-strauen etwas ab, in den Hütten<br />

tauchten Gegenstande auf, die vorher verborgen gehalten waren. Es fanden sich<br />

zwei grosse Tõpfe, wie sie von den Mehinakú gefertigt werden, von máchtigem<br />

LJmfang mit einer Bemalung von senkrecht auf-teigenden Streifen ringsum und<br />

einer aus zwei einander zugcwandten Halbkreisen bcstehenden Zeichnung atissen<br />

auf dem Boden. líhrenreich nahm im Flõtenhaus ohne Schwierigkeiten anthropologische<br />

Messungen vor.<br />

Der Morgen des II. Oktober war ruhiger. Es wurden ein paar Muschelketten<br />

gebracht, eine mit einem durchbohrtcn grossen Stein, íur die der Besitzer<br />

zuerst durchaus Ehrenreich's grosses Waldmesser haben wollte. Wilhelm traf den<br />

Háuptling hinter seiner Ilutte mit Maispflanzen bescháftigt; er bohrte mit einem<br />

Stàbchen Fõcher 2 —3 Zoll tief und legte mehrere Kõrner hinein. Ais mein Yotter<br />

hinzutrat, bcstand der Alte darauf, dass er den Rest pflanze, ein Vorfall analog<br />

meinem Frlobnis im ersten Bakairí-Dorfe.<br />

Bald darauf entstand plõtzlich eine grosse Errcgung unter der Gesellschaft.<br />

Wilhelm wurde in die Ilütle des Hauptlmgs gefuhrt und fand dort drei neue<br />

Ankõmmlingo sitzen, die finster vor sich hin starrten, wáhrend Alies làrmend<br />

durchcinanderschwatzte und einige Weibcr heulten. Er konnte aus dem Yorgang<br />

nicht klug werden und begriff nur so viel, dass es sich um eine schlimme Botschaft<br />

handlc, deren Tràger die drei rol angestrichenen Fremden waren. Frst in dem<br />

Flõtenhause wurden ihm mit vielen Pantomimen die Nouigkeiten vcrstandHch gemacht.<br />

Die bõsen Suya hatten endlich den Plan, die Trumaí zu überfallen, zu<br />

dessen Beihilfe sie uns 18S4 zu bereden suchten, mit Glück ausgeführt. „Suyâ<br />

Trumaí tok tok u so wurde mit lebhaftem Geberdenausdruck veranschaulicht, dass<br />

die Suya die Trumaí níedergeschlagen und \ergewaltigt hatten. Es schien, dass<br />

jene einen Teil der Trumaikanus mit Haken herangezogen und umgeworfen<br />

hatten; Pfeilc wurden auf die Schwimmenden geschossen, anderen wurden die<br />

Arme auf dem Rücken zusammengebunden.<br />

Die Leute, welche die Nachricht überbracht hatten, waren die den Trumaí<br />

zunaehst wohnenden Nahuquá, die Guikurú heissen.<br />

Am Yonnittag des 11. Oktober kehrten Wilhelm und Ehrenreich. dessen<br />

1'nwohlsein zunahm, an den Hafen zurück und ruderten am 12. Morgens ab, um<br />

mich cinzuholen. Zwei der Mehinakú, die unter den Nahuquá wohnten und mein<br />

Yerschwinden richtig gedeutet hatten, waren mir schon am Tage vorher nachgefahrcn,<br />

kamen aber glucklieherweise einen Tag spáter an ais ich selbst.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!