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• M B - Brasiliana USP

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28l —<br />

<strong>•</strong>mebt Vierfu-sler mit langem, dunncm Kõrper, fa-t nur aus Wirbebaule und hohen<br />

Bcinen bestehend; die gro-ten rcíchten un- bis an die Huften. Fm Ding, das<br />

offenbar ein Alie sein sollte, klettcrte eine Stangc hinauf.t (Durch Ccntralbrasilien,<br />

p. 168.)<br />

Ungemein charakteristisch für tia- Ycrgnügen an der Kunst sind die Maisfiguren,<br />

beinahe ausschliesslich Yogel, die wir am -chon-ten im zweiten Bakairídorf<br />

trafen. Dort hingen sie fast truthahngioss<br />

von der Wõlbung der Kuppel an einer<br />

langen Schnur herunter, ein scltsamer Anblick<br />

für den Pantretenden, der gewiss an<br />

Idole und Fetischc dachte. Aber diese<br />

braven Yogel waren nichts ab liebcvoll<br />

ausstaffierte Maiskolben, die in ihrer natürlichen<br />

Strohhülle aufbewahrt wurden. Ich<br />

habe Figuren verzeichnet von der Harpyia<br />

destruetor, einer grossen und einer kleinen<br />

Falkenart, dem Schlangenhalsvogel und<br />

Abb OS. Auftorderung zum<br />

dem Jabirú oder Riesenstorch. Eine<br />

Bakairí. ('/4 nat. '>r.)<br />

menschcnáhnliche Figur, eine Puppe mit<br />

einem Knopf oben statt des Kopfes, stellte<br />

den Imoto - Tanzer in seinem Strohanzug<br />

dar. Sonst waren es immer Yógcl und<br />

zwar grosse Yogel, Oefters waren ein paar<br />

echte Schwanzfedern eingesteckt oder dem<br />

Maisstroh einige farbige Bánder aufgcmalt.<br />

Die nebenstehende Harpyia destruetor<br />

(Abb. 69) i-t durch den starken Schnabcl<br />

und die Holle gekennzeichnet, die Schwanzfedern<br />

sind schwarz gebãndert; mit Liebe<br />

sind die Zehen aus gedrehtem Stroh verfertigt<br />

und, wo der Lauf aus dem Gefieder<br />

der Schenkel hervortritt, befindet<br />

sich eine Abschnürung. Imposanter war<br />

der Tujujústorch; er hing mit ausge-<br />

Abb. 69. Maisfigur: Harpyia destruetor.<br />

Bakairí. nat. Gr.'.<br />

breiteten Flügeln! Ein dicker Maiskolben bildete ais Mittelstück den Kõrper;<br />

nur an ihm war der Stiel nicht abgeschnitten, sondem bildete weit vorragend<br />

den etwas dünnen, aber langen Schnabel. Auf jeder Seite waren elf Maiskolben<br />

nebeneinander zwischen ein paar Reisem eingespannt, und diese schõne schwebende<br />

Brücke stellte ntmmehr die Mycteria americana dar, deren einzelne Teile nach der<br />

Reihe abgebrochen und gerostet wurden. Nichts Geheimnisvolles, nichts Symbolischcs,<br />

nur ein Storch, den der Bakairí dem erstaunten Europáer knusprig zu<br />

braten gern bereit war.

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