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• M B - Brasiliana USP

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— 258 —<br />

der Mchinakú bei, wo derselbe Afie — nicht unpassend, da er selbst Flõtentõne<br />

von sich giebt — erscheint und ganz áhnlich behandelt ist, sich nur auch eines<br />

Halses erfreut.<br />

Auf einem Pfosten war (Abb. 41) ein sehr merkwürdiges Wesen dargestellt,<br />

eine Art weiblichcr Gestalt mit Reitkleid und Wespentaille, zweifingerigen Armen<br />

und dreieckigem Gesicht unter einer Hutkrempe. Dies ist Cryptocerus atraiux, die<br />

Tokandira, Tokanteira, Tokangira der Brasilier, eine riesige Ameise, die nicht<br />

gesellig lebt, sondem in Einzelexemplaren auf Baumstàmmen umherspaziert.<br />

Im Hafen der Mehinakú endlich fanden sich an den Báumen die noch zu<br />

besprechenden Mereschumuster.<br />

II. Zeichenornamente.<br />

Ornaraentaler Fries der Bakairí. Mereschu und Uluri. Die Auelü-Ornameiite. Folge-<br />

rungen. Verwendung der Ornamente. Kalabassen, Beijúwender, Spinnwirtel. Bemalung der Tfipfe.<br />

Ich habe auf Seite 90—91 bei dem Bericht über den Besuch im zweiten<br />

Bakairídorf des grossen Wandfrieses von weiss bemalten Rindenstücken Erwáhnung<br />

gethan, der sich in dem Hãuptlingshause in einer Lànge von etwa 56 m und an<br />

mehreren Stellen zweireihig ringsum zog; die Breite der Rindenstücke schwankte<br />

etwa zwischen 15 bis 40 cm. Unser erster Eindruck war der gewesen, dass es<br />

sich bei diesen Zickzacks, Tüpfeln, Ringen, Ketten von Rauten und Dreiecken<br />

um ornamentale Einfãlle handle, die niedlich und nett seien, die aber weiter<br />

nichts bedeuteten. Die mit Russ geschwárzte Rinde entstammte einem Waldbaüm,<br />

den die Bakairí noischi nannten, der weisse, mehrfach auch gelbliche Lehm<br />

war mit den Fingem aufgetragen, sodass man zarte Linien bei diesen Freskoschmierereien<br />

nicht erwarten durfte. Ais ich mit den Namen der Ornamente -<br />

mein Wõrterverzeichnis vermehren wollte, wurde ich überrascht, mehrere mir bekannte<br />

Fischnamen zu hõren, sodass ich der Sache nun auf den Grund ging.<br />

Für jedes Muster erhielt ich den Namen einer konkreten Vorlage, und je mehr<br />

wir uns hier und bei den andern Stámmen mit den Ornamenten auf dem Hausgerát<br />

bescháftigten, desto mehr stellte sich heraus, dass es allüberall derselbe<br />

Hergang war. Ehrenreich hat die Frage dann auch bei den Araguayindianern<br />

weiter verfolgt und dort zu meiner Freude nur Bestátigung gefunden.<br />

Auf den beiden Tafeln 20 und 21, Bakairí-Ornamente I und II, die von<br />

allen Rindenstücken die charakteristischen Proben liefern, sehen wir zunáchst in<br />

den Xummern 14 und 15*) zwei gut gemalte Fische, den schon oft genannten<br />

Lieblingsfisch der Bakairí, den Matrincham, und den grátenreichen Kurimatá,<br />

*) Auf Tafel 21 kommen durch ein Versehen die Nummern 14 und 15 dojipelt vor.

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