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• M B - Brasiliana USP

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die klarc Yor-tcllung eines «Teils» hat, mit dem er arbeitet. Die -Couvade»<br />

vcifahrt na» li genau der-clbcn Logik, nur da-s hier ein Fali gegeben ist. wo da-<br />

Ganzc fur den /Teil» cintritt. Es ist dassclbc, ob ich das I laar des 1 eindes<br />

vcrgiftc und ihn dadurch dem Siechtum ausset/e, oder ob ich zu Ungunstcn devon<br />

mir losgclõslen Kindcs Spcben genie--e, die cs überhaupt noch nicht und jedenfalls<br />

noch nicht in den Tagen, wo die l.õ-ung heigc-tellt \\ ird. vertiagen konnte.<br />

Begrahnis. Alie Stammc des Kulisehu beerdigen ihre Toten; der Kõrper<br />

liegt West-O-t so, dass der Kopf nach Sonnenaufgang scha :t. (Die Suyá setzen<br />

ihre Toten nach Angabe der Kamayurá in hockcndcr Stellung bei, den Kopf<br />

mit dem Federschmuck zuriickgcncigt und den Blick nach Sonnenuntcrgang geríehtet)<br />

Das Grab befindet sich auf dem Dorfplatz. Wir sahen bei den Mchinakú<br />

vor der bcsthütte einen Reí-ighaufen, unter dem sich in geringer Tiefe die Grab-<br />

«<br />

hõhle befinden sollte; aus Enchem in der Erde krochcn dickc Káfer hervor und cs<br />

wimmclte von Fliegen. Bei den Auetõ war ein Gcviert vor der Ee-thutte mit dieken,<br />

niedrigen, durch Flechtwcrk verbundenen Pfosten abgesteckt. Es i-t auf Tafel 15<br />

pholographiert; ich weiss nicht, ob cs ein Zufall ist, dass die zwei ausgeschwciftcn<br />

Seiten des Gcvierts an die charakteristische Form der Griffplatte des Wurfholzes<br />

crinncrn. Bei den N'aulapiti sahen wir einen quadratfõrmigen Grabzaun.<br />

Der Kõrper i-t in die Hãngematte eingcwickelt *). Ibc Beigaben sind fur<br />

den Mann Bogen und Pfeile, für die Frau Sicbmatte, Spindel und Topf. Die<br />

irdischc Aibeitsteilung dauert auch im Jen-eit- fort. Die Kamayurá beschricben<br />

uns die Hestaltung eines Hauptlings. Sie graben, um das Grab zu machen, zwei<br />

Crubcn und verbinden sie durch einen Gang, sotlass die Anlagc Hantelform hat.<br />

Wáhrend Alies wcint und klagt, werden Feuer angezündct, jeder Mann zerbricht<br />

sein Wurfholz und die zugehõrigcn Pfeile und wirft sie in da- Feuer. Die nãchsten<br />

Yerwandten fasten einige Zeit''"'), dann aber sehmuekt man sich fc-tlich, die Tonsur<br />

wird erneuert, der Kõrper mit Genipapo, das die Kamayurá dem Urukú vorziehen,<br />

schwarz bemalt. Die Wittwe geht mit geschorenem Haupt. Das Grab, da- wir<br />

bei den Aueto sahen (vgl. Tafel 15), barg die Frau eines Hauptlings, eine Kamayiuatrair,<br />

zur Bcstattung seien von allen Stámmen Leidtragende gekommen.<br />

II.<br />

Zauberei und Medizinmánner.<br />

Man pflegt sich das Zaubern und Hexen der Naturvolker ais eine Kun-t<br />

vorzustellen, die uns ganz fern liegt. Geht man jedoch von dem Wesen ihrer<br />

*1 In Cuyabá wurden Sklaven und Arme nus dem Miserieordia-I lospital in Hãngematte oder<br />

Decke heçrahen. Kin Sarg hat die Form einer langen Ristu. deren Boden uud ijuer-cuc: au- Latten<br />

bestehen; dieses Gerüst ist innen mit einem weissen, aussen mit einem schwar. en Tuch uberspannt.<br />

*<strong>•</strong>) Vgl. die Beerdigung bei den Paressí.

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