10.10.2013 Aufrufe

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 427 —<br />

Untcrschcnkel, die Frauen Kautschukbander. WUgemein fehlen Mánnern und<br />

Frauen die oberen Schneidezàhne.* Der Kapitàn hàlt die zahmen* Kabischí<br />

für dieselben, die zuweilen die Lancbtrassen des benachbarten Gebietes unsicher<br />

machen.<br />

Unser Besuch. Das Dorf der für un- zitierten Pare—i liegt mi Distrikt<br />

von Diamantino am Rio St. Anua, einem rechten Nebenflüsschcn des Paraguay.<br />

Hier sind seit Mitte des vorigen Jahrhundert- Gold- und Diamantenmincn gewe-cn<br />

und die Vorfahren unserer Besucher zur Arbeit herangezogen worden. Die Leute<br />

selbst nannten ihren Fluss Zaikuriviá und rechneten drei Tage nach Diamantino.<br />

Es waren im Ganzen 12 Individuen, 9 Mánner und 3 Frauen. Nur vi eivou<br />

ihnen nannten sich Paressí, vier waren Waimaré von dem oben ab<br />

Maimbaré bezeichneten Stamm, und vier, unter ihnen die drei Frauen, Kaschinití.<br />

Sie verteilten sich mit ihren portugiesischen und einheimischen Namen folgendermassen:<br />

Paressí: João Battista Kanadaló, Manoel Bito (Brito) Ila(á.JK Bayano<br />

(aus Bahia) Totáhigum. Manoel Bibiano Dulokarilú, Waimaré: Manoel Chico<br />

(von Francisco) Dulóizo, José de Oliveira Santo Daremárídi, ferner Waimaré-<br />

Vater, Paressí-Mutter: João Baixo (llans Kurz) Kohiaré und Manoel Antônio<br />

(mein Hauptgewãhrsmann) Zaruliaré, sowie Kaschinití: Miguel Waitihan,<br />

Maria Kalara (Clara) Kamerom, Maria Theresa Kamrmenatá. Antonia (vgl.<br />

Abbildung 125) = Kahuirá. Die Mánner waren mit Ausnahme von zweicn mehr<br />

ais 25 Jahre alt, der alteste vielleicht 50; Antonia war ein Madchen nahe an<br />

20 Jahren, die beiden andern 40—jojáhrige Frauen.<br />

Welche ursprünglichen Unterschiede dieser Einteilung in Stãmme zu Grunde<br />

liegen, weiss ich nicht anzugeben. Die Waimaré wohnten früher nõrdlich von den<br />

Paressí. Es scheint mit der Zeit des Niedergangs eine Verschmelzung stattgefunden<br />

zu haben. So sagten unsere Waimaré, ihre Vàter seien Waimaré, ihre Mutter Paressí<br />

gewesen, woraus erhellt, dass die Stammbezeichnung sich hier nicht nach den Müttern<br />

richtet, in deren Ort aber immerhin die Vàter wohnten. Die Unterscheidung ab<br />

Kaschinití wurde nebensáchlicher behandelt; es gebe jetzt keinen selbstàndigen<br />

Kaschinitístamm mehr. Es war mir nicht mõglich, nàher in diese Feinheiten<br />

einzudringen, die erst in den letzten Augenblicken entdeckt wurden. Unser Zusammensein<br />

beschrànkte sich leider auf nur zwei Tage; langer waren die Leute<br />

nicht zu halten.<br />

Sprache. Dass die Sprachunterschiede zwischen Paressí und Waimaré nur<br />

dialektischer Art sind, konnte ich noch feststellen. Vater P. aba, W bawá,<br />

Mutter P. amá, W mama, Wasser P. oné, W. une, Feuer P. und W irigaté.<br />

Oheim P. kukúre, W kuká, alterei" Bruder P. und W. azo. Mein Vokabular ist<br />

teils von dem Háuptling der Paressí, João Battista, teils von den Waimaré<br />

Manoel Chico aufgenommen und somit gemischten Inhalts.<br />

Die Sprache gehõrt zu den Nu-Aruakspracben und besitzt das typische<br />

Pronominalpràfix nu- der ersten Person. Die Verwandtschaft des Wortschatzes

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!