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• M B - Brasiliana USP

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- V7 —<br />

Feuer. Keri und Kame gingen zu Ewaki und diese befahl ihnen, da-<br />

1'cuer zu holen. Der Kampfuch- war der Herr de- Feuers. Er hatte es in den<br />

Augen und schlug es sich heraus, wenn er Holz anzünden wollte. Der Kampfuchs<br />

(Canis vetiilus Tangt Krebse und Krabbcn,* Brehm Sáugetierc II S. 57) hatte<br />

eine Keii-e ausgelegt, um Fische zu fangen. Zu der Reusc gingen Keri und<br />

Kame; sie fanden darin einen Jejum-Fisch und eine Caramujo-Schnecke. Keri<br />

ging in den Jejum (einen glátten, spannenlangcn Lagunenfisch) und Kame ging<br />

in die Muschel. »Beide waren gut darin versteckt* Singend kam der Kampfuchs<br />

gegangen und machte Feuer an. Dann sah er nach, was in der Reu-c<br />

war, holte den Fisch und die Schnecke und legte sie in das Feuer, um sie zu<br />

braten. Aber die beiden gossen Wasser in das Feuer. Erzümt ergriff der<br />

Kampfuchs die Schnecke, die hüpfte aber in den Fluss und holte ncues Wasser<br />

und goss es hTs Feuer, dass dieses beinahe ganz verlo-ehtc. Der Kampfuchs<br />

ergriff sie wieder und wollte sie auf einem Holz in Stücke -clilagen, die Schnecke<br />

aber entglitt ihm und fiel auf die andere Seite. Das wurde dem Kampfuchs<br />

zuvicl; argerlich lief er davon. Keri und Kame aber bliesen tias Feuer wieder<br />

an und gingen damit zu Ewaki.<br />

Flüsse. Ewaki schickte die beiden Knabcn aus, das Was-er zu holen.<br />

Sie wanderten drei Tage. Sie fanden drei Tõpfe, die der Ochobi-Wasscrschlange<br />

gehõrten. In den Tõpfen war Wasser, in zweien war gutes Wasser, aber in dem<br />

dritten war schlechtes, von dem man nicht trinken kann, ohne zu sterben. Diesen<br />

dritten Topf liessen sie ganz, sie wollten gutes Wasser haben. Die zwei andern<br />

Tõpfe zerschlugen sie; tias Wasser, das aus dem einen abfloss, war der Paranatinga,<br />

das Wasser des anderen der Ronuro uiitl Kulisehu.*) Keri nahm sich<br />

des Paranatingawassers, Kame des Ronuro-Kulisehuwasscrs an. Beide Fiüs-e<br />

liefen weiter und Keri und Kame liefen jeder hinter dem seinen; sie riefen einander<br />

zu, damit sie sich nicht verlõren. Auf einmal hõrte Kame's Rufen auf.<br />

Keri schrie und schrie, doch die Antwort blieb au-. Da liess er den Paranatinga<br />

sttllstehen und warten und ging zum Ronuro. Der dumme Kame hatte sich den<br />

schlechtesten Fluss ausgesucht, er konnte nicht mit ihm fertig werden, das Wa-scr<br />

wurde gross und breit und Kame ertrank. Ein gewaltiger Jahú-Fisch verschluckte<br />

ihn. Keri kam und fand den Ronuro stillstehend, Kame verschwunden. Sogleich<br />

gab er sich an's Fischen; er fing drei Jahús und einer war dick geschwollen.<br />

Dem riss er den Bauch auf und erblickte nun Kame, der tot war. Er legte die<br />

Leiche auf grosse, grüne Blatter und blies sie an. Da stand Kame auf und<br />

sagte: sich habe gut geschlafen.* »Nein,« rief Keri, »Du hast ganz und gar nicht<br />

geschlafen! Ein Jahú hatte Dich gefressen. Mit dem Ronuro wollten sie nichts<br />

mehr zu thun haben; Keri liess eine Ente kommen und befahl ihr, das Wasser<br />

mitzunehmen. So geleitete die Ente den Fluss wieder weiter und die beiden<br />

Knaben — sie hatten zu dieser Zeit das Alter, wie Antônio zum Vergleich zeigte,<br />

*) Der Text der Legende nennt nur den Ronuro, Antônio fügte zu dabei war das Wasser<br />

des Kulisehu.«

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