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• M B - Brasiliana USP

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gnng, die die Hauptsache ist, ein zweckgeina—cs Handeln crlemt, eine<br />

Mcthode crworben. Dieser Fortschritt i-t nur an dem Nacheinandcr \ on hautig<br />

vorkommciulen Einzelvorgángcn mõglich, deren jeder, wáhrend er -ich abspiclte,<br />

am Schopf erfasst wurde; einen -eltenen Komplcx kann sich erst gei-tig aneignen,<br />

wer schon im Be-itz der Teilvorgánge ist. Wahr-chcinlich hat -ich der Mcnsch,<br />

wenn der Sturm das Feuer wirklich hier und da cntzundete, schleunigst einen<br />

Brand gcnommen, damit ihn Wind oder Regen nicht verlo-chten. Vielleicht hat<br />

er auch beobachtet, dass ein stürzender Baum ein Tier erschlug, und hat sich<br />

der uncrwarteten Beute freudig erschreckt bemáchtigt, aber von diesem hbtnn-clien<br />

Augenblick wollen wir es lieber nicht datíeren, da— er zum Knüppel gegriffen<br />

und eine Waffe gefunden hat, um Tiere zu erschlagen. Diese Künste muss cr<br />

andeis gelernt haben. Bis zur Gegenwart i-t auch eine so ungemein einfache<br />

Erklárung noch für keine primitive Errungen-chaft befriedigend gelungen; immer<br />

ist man sich bald bewusst geworden, dass man einen mehr oder minder sinnreichen<br />

Mythus hervorgebracht hatte, dem nur der Name tlcs Prfinder- fehlte,<br />

um die Aufnahme in die Mythologie der Võlker zu verdienen. Auch heute<br />

pflanzt sich der Einfall des sinnenden Mythologen, belobt oder vcrurtoilt, durch<br />

alie Literatur neben der Prometheussage fort und wird dem An-chein nach mit<br />

ihr immer verknüpft bleiben.<br />

\\s ist klar, wir dürfen uns von den spátcren mysti-chen, poctischen.<br />

religiosen oder naturw issenschaftlichen \ r orstellungen, die -icli auf da- Feuer beziehen,<br />

nicht beirren lassen und den Naturmenschen, der ein nuchtemer, beschránkter<br />

Praktikcr ist, nicht ab das ansehcn, wa- er nicht i-t, weder ab einen<br />

Philosophen noch ais einen lírfinder der Xeuzeit. Wendcn wir uns an die<br />

lebendige Erfahrung, so verschwindet sofort ilas Hindernis am Anfang, námlich<br />

der nur für die Zeit entwickelter Kigcntumsbegriffe nicht unlõsbare Widerspruch,<br />

dass ein Ding gleichzeitig mit Schrecken erfüllt und bei Tag und Nacht unentbehrlich<br />

geworden ist.<br />

Fur das erste Stadium, mit dessen Ursprung wir uns hier nicht weiter bescháftigen<br />

dürfen, wo sich der Mensch dazu erhob, das freie, wilde Feuer absichtlich<br />

zu unterhalten und sich durch Weiterverpflanzen mit allen -einen Yorteilen<br />

dauernd dienstbar zu machen, mõchte der Yergleich, dass er es wie eine<br />

\rt Haustier angesiedelt, gepflegt und gezüchtet hat, nicht unzutreffend sein.<br />

Aber erst mit dem weiteru Problem, wie die Methode zu Stande kam, das Feuer<br />

zu erzeugen, finden wir uns innerhalb der Naturvõlker auf festem Grund und<br />

Boden, wir sehen bei ihnen sofort, dass es verschiedene Methoden dieser Arbeit<br />

giebt, und dass sie deshalb im Zusammenhang mit den übrigen Arbeitsmethoden<br />

untersucht werden müssen. In diesem Sinne habe ich mich bei den Schingú-Indianern<br />

zu unterrichten gesucht und glaube auch nachweisen zu kõnnen. wie ihre Art,<br />

das Feuer zu erzeugen, entstanden sein muss. Es ist die einfachste des in<br />

Amerika und anderen Erdteilen weit verbreiteten Veuerbohrers*, wáhrend man<br />

in Polvnesien einen Stock in einer »Rinne reibt.

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