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• M B - Brasiliana USP

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— AU —<br />

Keulen hatten nur die Suyá und die Trumaí. Die dor Suyá, vgl. »Durch<br />

Centralbrasilien* Abbildung Seite 326, war platt, U/u bis fast U/a m lang, mit<br />

einem ovalen Oberstück, das durch Muschelaugen verziert war, eine elegante<br />

Waffe aus braunschwarzem, wie poliert glánzendem Seribapalmholz. Von áhnlichcr<br />

Form, kleiner, plumper, keine künstlerische Arbeit, ist die Trutnaíkeule. Wir<br />

haben auch auf der zweiten Expedition deren nur eine erhalten.<br />

Dagegen hatten die Trumaí wie die Kamayurá kleine Tanzkeulen,<br />

deren ich spáter gedenken werde. Auch hier also wie beim<br />

Wurfbrett die Erscheinung, dass die alte Waffe zum Spielgerát<br />

herabsinkt. Bei den Kamayurá fanden wir ausser einer Suyákeule<br />

eine den Yarumá zugeschriebene Keule, die genau der 1884 bei<br />

den Yuruna gefundenen Karayákeule entsprach, ein dunkelbrauner,<br />

vertikal ringsum kanelirter, scharf geriefter, oben und unten stumpf<br />

abgekuppter Stab mit glattem Zwischenstück für die Hand. Dort<br />

die Yuruna, hier die Kamayurá hatten die Mordwaffe zum friedlichen<br />

Spazierstock umgewandelt. Man muss gestehen, dass die<br />

Wohr der Mánner am Kulisehu nicht auf kriegerische Gcwohnheiten<br />

hinweist.<br />

Die Kanus sind allgemein aus der Rinde der Jatobá her-<br />

(," I gestellt, wie ich es für unsere Fahrzeuge beschrieben habe.<br />

Vgl. Tafel 10 und 11. Ein 1884 gemessenes Bakairíkanu hatte<br />

folgende Masse: Lánge 8 m, Breite in der Mitte oben 64 cm,<br />

unten 56 cm, Tiefe 24 cm, Breite des Hinterteils 63 cm, Rindendicke<br />

11 bis 21 mm. Wir haben auf der zweiten Reise lángere<br />

Exemplare gesehen, und die Arche, die wir bei den Mehinakú<br />

erwarben, hatte eine erheblich grõssere Breite, war freilich ein<br />

Unikum an Behábigkeit. Die Kanus der Bakairí, die im flacheren,<br />

V<br />

von Steinen durchsetzten Flussbett zu fahren hatten, waren etwas<br />

flacher ais die weiter flussabwárts. Bei den Yaulapiti war der<br />

Rand etwas nach innen umgekrempelt.<br />

Die Ruder, etwas über 1 m lang, bestanden aus einem etwa<br />

60 cm langen und 10 cm breiten, leicht ausgehóhlten Blatt mit<br />

Stiel [und Krückengriff (vgl. die Abbildung). Mit der einen<br />

Abb. 29. Hand den Krückengriff, mit der andern den untern Teil des<br />

Bakairí-Ruder. Stiels umfassend, stõsst der Indianer das Ruder ziemlich senk­<br />

(V. recht neben sich ein und hebelt mit kràftigem Druck nach vorn<br />

hinüber. Die Stõsse folgen sich oft mit grosser Geschwindigkeit,<br />

das Ruder wird hoch durch die Luft geworfen und blitzschnell in den Hãnden gewechselt.<br />

Einer der Ruderer sitzt meist vorn, der Andere hinten; der Hintere steuert<br />

mit seiner Schaufel, nach den Fischen schiesst der Vordere. Ein niedrig eingeklemmtes<br />

Aststück ist die ganze Sitzgelegenheit. In der Mitte liegt der Tragkorb,<br />

mit Bláttern vor dem Regen geschützt. Lehm und Harz spielen eine grosse Rolle,<br />

l - (;r -)

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