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• M B - Brasiliana USP

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2/9<br />

dic-c I hure ais ob er -agen wollte: »nun habe ich hier noch ein kleine- Kunstwcrk".<br />

I*.- befand sich dort ein FIcchtwerk au- dünncn, queiiicgendcn schwarzen<br />

Keisern und veitikal gcspanntem gclbcm Stroh. Man erblickte zwei Rcihcn von<br />

Quadraten zwischen drei Stangcn, in diagonaler Richtung abwechselnd von links<br />

oben nach rechts unten und von rechts oben nach links unten -o geteilt, da-s<br />

jedes von ihnen durch ein -chwarzes Reiscrdreieck und ein gelbes Strohdreieck<br />

zusammengesctzt war. Diese Dreiecke erklártc der Bakairí fur »Schwalbenfedern«<br />

„táriga yur/iáto" Die tanga ist eine<br />

-ehuarzgelbc Schwalbc*), wáhrend<br />

die //<strong>•</strong>/ schwar/.weis- ist. Offenbar<br />

stellten die gelben Dreiecke des<br />

Mustcrs die Flúgcl dar. Es handclt<br />

sich keineswegs um ein zufalliges<br />

Muster, denn danach war weder<br />

der besondere Hinweis, noch die<br />

umgebenden Abbildungcn, noch die<br />

Zusammensetzung mit den Rcisem<br />

angethan. Allein jeder Zweifel<br />

schwand, ais der Indianer uns im<br />

Inncrn von zwei Quadraten, die<br />

-onst nur aus querliegenden Kci-crn<br />

gebildet waren, mehrere -chinale,<br />

an und für sich ganz zwecklose<br />

Flechttouren zeigte, wo ein wenig<br />

gelbes Stroh aufgewickclt war, und<br />

nun erklártc: »Kapivara Záhne*.<br />

Zahnc also von Hydrachoerus capybara<br />

oder Wasserschwein, dem<br />

grossen Nagctier, das sich durch<br />

gcwaltige Schneidezáhne, die Meissel<br />

der Eingeborenen, auszeichnct. So Abb. «4. Kettenfigürchon. (>/s nat. Gr.)<br />

ungefáhr konnte man zugeben, waren<br />

die Umrisse áhnlich, allein von selbst ware kein Europáer auf diese richtige<br />

Dcutung verfallen. Endlich sahen wir im Künstlcrhaus der Aueto einen geflochtenen<br />

Streifen, den sie uns ais »Fischgráten« bezeichneten. Es war dieselbe Figur<br />

wie Nr. 5, Tafel 20.<br />

Ich würde diese Beispiele schon früher bei den Zeichnungen und nicht hier<br />

angeführt haben, wenn sie sich nicht an eigentümliche Flechtfiguren oder -püppchcn<br />

anschlos-en, die wir bei den Xahuqua fanden. Von den beiden Abbildungen 65 und 06<br />

i-t die eine leicht verstándlich und für den Kindergarten brauchbar, sie stellt eine<br />

aiigesíehen.<br />

*) In meinem Buch »Die Bakairí-Spraehe*, p- 39, irrtümlich ai<br />

halb schwarz, halb ^weiss

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