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• M B - Brasiliana USP

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496<br />

namen Camões hiess. Die ihn an Kõrpergrósse überragenden und stàrkeren<br />

Rivalen pflegten ihn stolz emporzuheben, hatten aber auch in demselben Augenblick<br />

seine.Ferse in der Kniekehle und schlugen zu Boden.<br />

Schiessen mit dem Bogen auf dem freien Platz wurde õfters geübt.<br />

Dabei entstand auch die Photographie von Tafel 28 und Abb. 138.<br />

Sehr beliebt bei Alt und Jung war die Burika, eine Erfindung der<br />

Soldaten: ein wagerechter Balken mit kurzen Stricken an beiden Enden, der<br />

sich in der Mitte auf einem Pfosten drehte, vgl. Tafel 25, wo sich ein Schwarm<br />

Jungen an dem Spiel ergõtzt. Der Balken wurde,<br />

wãhrend auf jedem Ende Einer ritt und Andere an<br />

den Stricken mitliefen, von Jemanden, der noch<br />

einige Augenblicke am Pfosten blieb, in schneller und<br />

schneller wirbelnde Drehung versetzt, bis denn gewõhnlich<br />

die Reiter zur Erde flogen.<br />

In Abb. 143 ist zweierlei Kinderspielzeug vereinigt:<br />

papá, der aus Maisstroh geflochtene Bali mit<br />

Ararafeder, und tagóra, eine Peitsche mit einer<br />

schwarzen Urubúfeder am Ende der Schnur; mit der<br />

Federpeitsche schleuderten die Jungen umher und genossen<br />

das wenig aufregende Vergnügen, dass die<br />

Feder einen Augenblick auf den Boden senkrecht<br />

stehen blieb, wenn der Stiel der Peitsche aus dem<br />

Handgelenk heraus mit einem Ruck nach abwãrts<br />

bewegt wurde. Zwei Jungen sah ich einmal, die<br />

eine Biene und einen Schmetterling an einen Faden<br />

Abb. 143. Maisball und<br />

Federpeitsche. Bororó.<br />

(V, nat. Gr.)<br />

flattern liessen.<br />

Musikinstrumente; Schwirrhõlzer. Im gewõhnlichen<br />

Gebrauch waren nur die bis 20 cm<br />

langen, grossen Rasselkürbisse und eine kleine<br />

Blaskuye poári zu finden. Das Poari diente ais Signalhorn bei der Jagd; es war<br />

ein Kürbis von der Gestalt und Grosse eines grossen Apfels, hatte unten einen<br />

runden Ausschnitt und oben ein fingerlanges, dünnes Rõhrchen angesetzt, in dem<br />

seitlich eine Zunge geschnitten war. Mit Büschelchen vom Haar der Verstorbenen<br />

behangen, waren die Poaris nur schwer von den Bororó zu erlangen.<br />

Abb. 144. Tot enfio te. Bororó. ('/,, nat. Gr.)<br />

Die einzige Flõte oder Trompete, die wir gesehen haben, ist in Abb. 144.<br />

dargestellt; sie war 1,21 m gross und wurde bei dem Totenfest geblasen und ais<br />

die Knochenkõrbe nach dem Hause zurückgetragen wurden. Eine Trommel,<br />

die bei derselben Feier im Ranchão gebraucht wurde, machte nicht den Eindruck

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