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• M B - Brasiliana USP

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XI. KAPITEL.<br />

Maskenornamentik und Tanzschmuck.<br />

Vorbemerkung, I. Masken. Tanzen und Singen. »Idole?« (ielage und Kinladungen. Tcilnahme<br />

der Frauen. Arten der Vermummung. Bakairí-Tánzc (Makanári) und -M:i-ken. Nahuquá<br />

(Fiüchnelz- Tanz). Mehinakú (Kaiman-Tanz). Auetó (Koahálu-, Vakuíkatú-Tanz). Kamayurá<br />

(Hüvát-Tanz). Trumaí. II. Gemeinsamer Ursprung der Masken und des Mereschu-Musters.<br />

Die Auetó ais Erfindcr der Gewcbmaske und des Mcrcsehu-Ornaments. TH. Sonstiger Festapparat.<br />

Kamayurá-Tánze. Tanzkeulen. Schmuckwirtel etc. M usikinstrumcnte. Schwirrhõlzer.<br />

Federschmuck. Diademe. Spiele der Jugend.<br />

»Einfach und nur zur Befriedigung der notwendigsten Bedürfnisse gebildet<br />

sind die Gerátschaften der Steinzeit. Mit der Kunst, die Metalle zu formen,<br />

erwacht der Sinn für Schmuck und Zierrat.c So schreibt O. Schrader in seinem<br />

ausgezeichneten Buch »Sprachvergleichung und Urgeschichte* (p. 215), und so<br />

etwas kann auch wohl nur ein ausgezeichneter Philologe schreiben, dem der Gedanke<br />

fern liegt, dass solche Urteile, auch wenn sie das indogermanische Urvolk<br />

betreffen, in dem modernen Museum für Yólkerkunde geprüft werden müssen.<br />

Jener Satz hat ungefáhr denselben Wert ab der, dass der Mensch angefangen<br />

habe Tradition zu bilden, ais er schreiben lernte. So gewiss es ist, dass die Befriedigung<br />

der notwendigsten Bedürfnisse álter ist ais die Entwicklung des Sinnes<br />

für Schmuck und Zierrat, so haben diesen doch auch bereits die metalllosen<br />

Naturvõlker nach dem ganzen Umfang ihrer Mittel ausgebildet; ja es ist sehr<br />

wohl darüber zu diskutieren, ob nicht mehrfach gerade umgekehrt er das Interesse<br />

an den Metallen erst wachgerufen hat —<strong>•</strong> und auch wachrufen konnte, weil<br />

er eben schon hoch ausgebildet war. Ich glaube in dem Kapitel über die Zeichenornamente<br />

und die Plastik ausführlich begründet zu haben, was ich von unsern<br />

Indianern in einem vorláufigen, der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin abgestatteten<br />

Bericht (Yerhandlungen 1888, p. 386) erklárte: sie haben eine Sucht<br />

geradezu, alie Gebrauchsgegenstánde zu bemalen, eine Leidenschaft für das<br />

Kunsthandwerk*. und habe den Beweis nunmehr zu vervollstándigen für die festlichen<br />

Tage, wo sich der Mensch über die Befriedigung der notwendigsten Bedürfnisse<br />

mit vollem Bewusstsein erhaben fühlt und alie Kunstfertigkeiten in den<br />

Dienst der Kunst stellt, sich zu schmücken.

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