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• M B - Brasiliana USP

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— 439 —<br />

deu schon erwahnten Gro--vater der Kaschibí, und einen andern Tschen ikaure,<br />

was soviel heisst ab »grosser Jaguar*. Tschenikauré tõtete den Kamazu und<br />

dessen Frau und verzehrte sie. Ihr Sohn Waikomoné wurde von der Grosmutter<br />

Araurirú aufgezogen; ais er erwachsen war und mit Pfeilen -chiessen<br />

konnte, erschoss er den grossen Jaguar und zog ihm das Fell mit dem langen<br />

Schwanz ab, da- er in einem Sack mitnahm. Aus den sechs Pfeilen de-<br />

Tschenikauré entstanden die Bakairí, die in der Pares-i-piache Matokozó genannt<br />

wurden. Zur Sippe des grossen Jaguars gehórten noch andere Stámme,<br />

die alie »bugre bravo*, Wilde seien und Men-chenfleisch às-en! So beschuldigt<br />

ein Stamm den andern kannibalischer Sitten und schiebt ihm die Abstammung<br />

von dem menscbenfressenden Jaguar zu.<br />

Waikomoné scheint neben Uazale die grõsste Bedeutung zu haben. Er habe<br />

mit ihm die Frau getauscht. Er wurde auch einmal ais sein Sohn bezeichnet.<br />

Mit drei Brüdern Uazúlukuhiraré, Kerokamá und Uazulié ging er nach<br />

seinem Tode zum Himmel; sie empfangen dort die toten Paressí, die sie mit<br />

Urukú bemalen, schmücken und denen sie eine Tonsur scheeren. Diese vier<br />

werden ais noschinú bezeichnet (nóschi Enkel) und gelten den christlichen Pare--í<br />

ais die »Engel«. »Ficarão bonito*, -sie wurden schon* und so wird auch jeder<br />

Paressí, der oben ankommt »bonito«. Im Himmel ist Alies bonito mesmos<br />

sehr schõn, » bonito como aqui na cidade*, schon wie hier in der Stadt! Waikomoné<br />

und seine drei Genossen vom Empfangscomité -não gostão de mulher*,<br />

haben (wahrscheinlich ais asketische Medizinmánner) keinen Geschmack an Frauen,<br />

doch hat Waikomoné im Himmel sich einen Sohn aus Blàttern gemacht, die er in<br />

die Hand nahm, und die wuchsen und wuchsen, bi- es ein Mensch war, Hoholuré.<br />

Dieser Hoholuré verheiratet sich mit »allen hübschen Frauen-, die hier unten<br />

sterben und nach oben kommen. Ein Schwager von ihm heisst Duzuhayé, der<br />

auch im Himmel ist und viele Sõhne besitzt, ein anderer Makakoaré. Die Fülle<br />

der Namen ist unerschõpflich; man sollte glauben, jeder Paressí sorge dafür, da-s<br />

sein Grossvater im Himmel einen guten Posten hat.<br />

Dagegen wimmelt es auf der Erde noch von allerlei Geschõpfen, die mit<br />

den Paressí nicht verwandt, verschwàgert oder befreundet, sondem die ihnen im<br />

Gegentbeil feindlich sind und sie zu fressen suchen. Sie fressen »nicht nur die<br />

Sünder, oh nein, auch gute Menschen*.<br />

Iwakané, mit starkem Haarwust bis tief über die Augen, auf dem Grund der<br />

Flüsse. Man sieht ihn niemals, aber man hõrt ihn, wie er hm, hm oder hum, httm<br />

macht. Er ist in allen Flüssen, selbst in den Quellbãchen. Er hat auch eine Frau.<br />

Kokuimorõ. Im Fluss. Sieht aus wie eine Fledermaus, hat eine Flughaut,<br />

einen Fledermausscliwanz, einen Ararakopf. Fliegt des Nachts umher und schreit<br />

,kwi kwi tin" mit einer feinen hohen Stimme, ãhnlich dem Falkenruf. Früh<br />

Morgens taucht er in's Wasser.<br />

Tolua. Im Fluss. Ziemlich klein, weisslich. Gluckst des Nachts ,,turú, tur»"<br />

(daher der Name). Kommt aus dem Wasser hervor und begiebt sich in den Wald.

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