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• M B - Brasiliana USP

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'35 —<br />

die Anfallc aber abschneidet oder mildert, und dass Ar-cnik prophylaktisch eine<br />

ausgcsprochcn gün-tige Wirkung hat. Ich bin Max Buchner*) fur seine dringende<br />

Empfehlung der Arsenikpillen noch heute sehr dankbar. Das Au-setzen spáter<br />

war nicht mit den gering-ten Unannehmlichkcitcn verbunden, obwohl ich unvor<br />

nunftig genug war, plõtzlich abzubrechen.<br />

So hatten wir zwar mehr kõrpcrliche Beschwerden und weniger leibliche<br />

Genus-e aF auf der Thalfahrt, doch war dafür die allgemcine Stimmung im Bewu-stscin<br />

des Iírfolgs um so gehobener und fühlte sich Abends, wenig-tens wer<br />

gesund war, um so wohler und behaglichcr hinter dem luftigen Gaze-Yorhang<br />

dos Moskitciro, auf dem sich die Schatten zahlreicher Nachtschmetterlinge abzeichncten.<br />

Der Untcrhalttmgsstoff war jetzt weit reichhaltiger und die von<br />

Ilángcmatte zu Hãngematte fliegenden Gespráche wurden nur zuweilen durch<br />

eine kleine Pause unterbrochen, wenn wir aufmerksam nach den Fi-chern hinhorchten,<br />

ob nicht wieder ein Fisch auf den Kopf geschlagen wurde.<br />

Independência. Bei einbrechender Dunkelheit landeten wir am 13. November<br />

an dem Bach dos Küchenplatzos. Die vier Zurückgebliebenen eilten in zicmlich<br />

abgerisscnem Zustand herbei, Satyr hatte sich schleunigst in eine Decke gehüllt,<br />

und die Freude war gross. In Januario's verkniffenem Gesicht blinkten die<br />

Thránen wie Thautropfen in einem schwarzen Stiefmütterchen, er hatte die vorige<br />

Nacht getráumt, wir kámen, ave Maria, ais Skelette zurück, und da waren wir<br />

ja nun auch wirklich. Die Vier hatten sich merkwürdig gut vertragen, nur habe,<br />

klagte der Küchenjunge Manoel im Yertrauen, Januário gar zu sehr den Alferes,<br />

den Feutnant, gespielt und immer Recht haben wollen. Drei Hütten waren<br />

gcbaut worden, eine ais Küche, in der ein neuer Holzmoiser stand, eine fur die<br />

Soldaten, eine für uns. P^s sah ganz gemütlich aus. Der Leutnant hatte einen<br />

weiten Pallisadenzaun für die Maultiere angelegt und Mais und Bohnen gepflanzt.<br />

Der Hund Legitimo war von einem Koatí, einem Rüsselbár, getõdtet worden.<br />

Die Esel erschienen rund und vergnügt, dass es eine Lu-t war. Nur hatten die<br />

Bremsen sie so arg geplagt, dass Rauchfeuer innerhalb der Umzàunung hatten<br />

unterhalten werden müssen. Die Indianer vom ersten Bakairídorf waren 4 bis<br />

5 mal dagewesen und hatten es an Beiju-, Mehl und Mais nicht fehlen lassen.<br />

Das letzte Mal hatte sich auch eine pekáto, eine Bakairífrau, hergewagt.<br />

Wir gõnnten uns einen Ruhetag. Es gab Erbsensuppe, gedõrrtes Schweinefleisch<br />

und Einer buk Mandiokakuchen mit Oel, zu dem garantirt echter Waldhonig<br />

und Thee gereicht wurden. Das Grossartigste waren aber auf den Mann<br />

zwei Zigarren. Wilhelm nahm den zurückgelassenen Proviant auf, der uns fur die<br />

Ileimreiso übrig geblieben war: Salz 2 Sack, Paraguaythee '/* Sack, Suppentafeln<br />

3 1 /» Doscn, Gennise 4 Dosen, Kemmerich'sche Fleischmehlpatroncn 24 Stück,<br />

Bohnen 4 Mahl/eiten. Ehrenreich operierte bei sich und Andern 'Berne«-Geschwülstc,<br />

von Insektenlarven hervorgerufene Beulen; das Tier wird mit Chloro-<br />

*) Beilage der AUgemeinen Zeitung, 1SS5 No. 1:7.

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