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• M B - Brasiliana USP

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56-1 -<br />

gangt ii. Es -ind nur Figuren. Und dennoch sind -ie auch wieder mehr. Denn<br />

mõgen sie auch irgendwann gemacht -ein, ais Kuiistwerke wie -eine Tierschemel<br />

oder Sandzeichnungeri kann er sie nicht auffa--en, weil -ie sich bewegen und mmitten<br />

eine- hõchst wechselvollen Treibens von Wind, Wolken und Wetter befinden,<br />

da- -ich -elb-tándig, ohne dass man irgend einen Menschen sieht, abspielt.<br />

Sie müssen vcrzaubert sein.<br />

Um so mehr, ais man auf anderm Wege zu gleichem Ergebnis gelangt.<br />

Sie sind notwendig die áltesten Tiere und Dinge, die e- giebt. lede- frühere<br />

Ceschleclit, was es auch von ihnen dachte, hat sie ebenso fertig gesehen wie die<br />

Gegcnwart, wáhrend nach aller heutigen und frühercn Erfahrung die Elu-se und<br />

Bàume und Bewohner der Erde aller Art erst klein sind und dann gross werden.<br />

Nun sind die sámtlichen Vorfahren verschwunden, es verschwindcn Jahr aus, Jahr<br />

ein immer wieder solche, die sterben — wo sollen die alte-ten Leute anders<br />

sein ais bei den áltesten Dingen? Sterben aber i-t verhext und verwandelt<br />

werden, wie sich der Medizinmann, der Gift nimmt und stirbt, in beliebige Tiergeslalt<br />

vciwandelt. Ergo haben wir da oben die verzauberten alte-ten Lente<br />

und Dinge. Der Federball, der Geier, der Jaguar, der Tapir beweisen<br />

dem Indianer Thaten der áltesten Medizinmánner. Zum vollen logischen<br />

Ab-chlus- würde nur noch gehõrcn, da-s er in jedem Traum einen verzauberten<br />

Zustand erblickte.<br />

Wie der verbindende 'Text der Sagen, ehe noch eine verbla-ste historbche<br />

'Tradition besondern Stoff liefert, zu Stande kommt, habe ich bereits an den<br />

Marchen von Geier und Schildkrõte besprochen. An Material fehlt es nicht, da<br />

die verschiedenen Tiere und Dinge, die man dort oben nebeneinander sieht. nach<br />

ihren Eigenschaften mannigfaltige Einfàlle, die ihr Zusammenscin erkláren, anregen<br />

unissem So berichtet die Sage, dass der Kõnigsgeier, ehe ihm Keri die Sonne<br />

wegnahm, mit ihr in dem dunkeln Loch der Milchstrasse erschien und dann am<br />

Himmel umherflog. Nun, die Sonne wird ais ein Federball apperzipiert, sie erreicht<br />

am Tage die hõchsten Hohen des Himmels, wo man Nachts ein dunkles<br />

Loch erblickt, und der »rote L riibú« oder prachtvoll gefarbte Kõnigsgeier, der<br />

bürst und Beherrscher seiner Sippschaft (Brehm)* ist dort der auffallendste Bürger<br />

im Reich der Luft — ist dieser Stoff gesammelt, so bedarf es nur der neugierigen<br />

Frage und die Yerknüpfung kann nicht atisbleiben. Mit dem Mond<br />

giebt man sich nicht viel Mühe. Er war «zuerst mit der Sonne zusammen»;<br />

spáter teilten sich Keri und Kame in die Federn.<br />

Von fünf Steinen im Per seus erhielt ich folgende Geschichte. Das Riesengürteltier<br />

— wir haben gesehen, dass es ais grosstes, der Schmutz hinterlassenden,<br />

kugligen Tatus den Mond zuletzt bedeckt — traf Keri auf seinem Wege. Es<br />

trug einen Korb mit Pikífrüchten, gab Keri davon und ging. Keri rief ihm nach,<br />

cs hielt an, gab Keri noch einmal und sagte: »mehr gebe ich nicht.« Da packte<br />

er das Tatu, die Früchte rollten umher, und das Tatu wühlte sich in den Boden.<br />

Keri machte sich Klauen aus Jatobaharz und grub es aus. Es wühlte sich wieder

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