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• M B - Brasiliana USP

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— 49°<br />

nommen hatten, meine Kõrpergrõsse angezeichnet. Ein Stück Kohle wurde mit<br />

den Zãhnen zerknuspert, mit Speichel in der Hand zerrieben und über meinem<br />

Kopf ein schwarzer Ring um den Pfosten gemalt.<br />

Nahrung; „Einsegnung". Nach Clemente's Bericht hat trotz aller Jãgerei<br />

die vegetabilische, von den Frauen beschaffte Nahrung, weil sie regelmássiger<br />

und reichlich eingeht, die grõsste Wichtigkeit. Die Frauen suchen Wurzeln<br />

mit einem spitzen Stock, klettern mit grosser Gewandtheit auf die Palmen, unter<br />

denen der Oaussú und Akurí der Vorrang gebührt, sammeln die Nüsse, schneiden<br />

in der Krone den »Palmkohl«, suchen Jatobá- und Pikífrüchte und dergleichen<br />

mehr. Die Palmnüsse werden gerõstet oder im Mõrser zerstampft und mit<br />

Wasser zu einem breiigen Getránk verrührt, dem Erfrischungstrank, der dem<br />

Stárkekleister oder der Pikíbrühe des Kulisehu entspricht und dem Gast kredenzt<br />

wird. Der Maisbrei, den wir im Ranchão kennen lernten, fehlt in den Dorfschaften,<br />

da es keinen Mais giebt. Die Frauen bereiten die vegetabilische<br />

Nahrung zu. Sie verfertigen<br />

auch die Tõpfe,<br />

die nur in geringer Anzahl<br />

vorhanden waren.<br />

Es gab zwei Arten, eine<br />

offene Schale ruóbo, in<br />

der man kochte, und eine<br />

poli mit kurzem Hals und<br />

schmalem Boden, fast<br />

von der Form des Mõrsers,<br />

der auch ais Gefáss<br />

benutzt wurde,<br />

Abb. 142. Wassertopf und Topfschale. Bororó. (V8 nat. Gr.) ZUr Aufbewahmng VOn<br />

Wasser. Sie waren sehr<br />

roh, schwach gebrannt, innen nicht lackiert. Der Mõrser, plump geschnitzt,<br />

nur etwa 40 cm hoch, aber leicht transportabel, hatte ungefáhr die Form eines<br />

Eies, von dem der eine Pol quer abgeschlagen ist und wurde beim Gebrauch<br />

in die Erde gesteckt. Ausser den Nüssen zerstampften sie darin auch Fleisch<br />

und Knochen.<br />

Wenn die Frauen nach Thereza Christina heimkamen, gaben sie den Mánnern<br />

»carne de coco«, Nuss-Fleisch, und erhielten, was übrig geblieben war, von<br />

»carne de gado«, Rindfleisch. Salz und Speck wurden verschmàht. Wãhrend<br />

Wüdschwein ihre Lieblingsspeise war, wiesen sie das Fleisch des Hausschweins<br />

zurück, weil das Tier von seinem Besitzer aufgezogen war. Wenn ein Milchschweinchen<br />

bei den Offizieren aufgetragen wurde, liefen sie aus dem Zimmer<br />

Diesen Skrupel hatten sie bei Sandflõhen, die sie sich ausschàlten, nicht (wir<br />

beobachten eine Indianerin, wie sie die kleine Operation mit einer, von unserm<br />

schon gedeckten Tisch weggenommenen Gabei erledigte). »Sandflõhe àssen sie

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