10.10.2013 Aufrufe

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 59° —<br />

heit den Indianern überhaupt leicht verhángnissvoll, sie haben auch die uble Gewohnheit,<br />

sich mitten im stárksten Fieber in den Fluss zu stürzen und trocknen<br />

sich nicht ab, wenn sie das kühle Bad verlassen.<br />

Ich habe mich bemüht, von dem uralten Caetano, Háuptling a. D., und<br />

seinem Nachfolger Felipe am Paranatinga wie von Antônio Genaueres über die<br />

Geschichte des Stammes zu erfahren. Da lásst sich nun eine Geschichte der<br />

neueren Zeit deutlich abtrennen, wáhrend deren sich eine Verschiebung nach<br />

Südwesten vollzogen hat. Wáhrend die Vorfahren am Salto des Paranatinga,<br />

einige Tagereisen unterhalb des heutigen Dorfes und etwas oberhalb der Einmündung<br />

des von links kommenden Rio Verde wohnten, haben die Westbakáirí<br />

mindestens seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts das Grenzgebiet zwischen den<br />

Quellflüssen des Arinos, Cuyabá und Paranatinga besetzt gehalten, wo sich jetzt<br />

noch das Dorf am Rio Novo befindet. Am Ribeirão Caixão gab es mehr ais<br />

sechs Dorfer, ein grosses Dorf befand sich am Ribeirão da Pedra. Die erste<br />

Taufe von Bakairí hat in Diamantino stattgefunden. Der aller Schátzung nach noch<br />

im vorigen Jahrhundert geborene Caetano erblickte das Licht der Weit an der<br />

Einmündung des Rio Beijaflor in den Paranatinga. Das heute oberhalb gelegene<br />

Paranatingadorf ist eine Schõpfung der neuesten Zeit durch den Goldsucher<br />

Corrêa veranlasst. Die den fabelhaften Goldminen der Martyrios nachspürenden<br />

Expeditionen konnten hier am besten über den Paranatinga setzen und wünschten<br />

die Kanus der Bakairí zu benutzen wie auch von ihnen Lebensmittel zu erhalten.<br />

Antônio wurde, frühestens Ende der fünfziger Jahre, in Limoeiro, einer kleinen<br />

Ansiedelung, geboren.<br />

Eine chronologische Handhabe wird in den Vorfahren Antonio's geboten.<br />

Sein Vater Seseriari hatte auch noch einen portugiesischen Namen, sein Grossvater<br />

hiess, wie auch ein Indianer in dem ersten Batovy-Dorf, Karawako, der<br />

Urgrossvater Yakauka, der Ururgrossvater Kupare und der letzte, dessen Namen<br />

Antônio noch kannte, also der Urururgrossvater Mariukara. Dieser wohnte nahe<br />

am Salto des Paranatinga. Die Reihenfolge konnte, die Generation zu 30 Jahren<br />

gerechnet, bis vor die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgehen. Der wahrscheinlich<br />

um 1790 geborene Caetano sollte, was ich leider nicht mehr feststellen konnte,<br />

noch sechs oder sieben Vorfahren bei Namen nennen kõnnen, so dass seine<br />

Genealogie bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts reichen würde. Caetano's Vater<br />

wurde am Paranatinga, oberhalb des Salto, erst sein Grossvater am Salto selbst<br />

geboren. Jedenfalls sind die Angaben der Bakairí in bester Uebereinstimmung<br />

mit der Nachricht des Antônio Pires, dass die Bakairí am Anfang des vorigen<br />

Jahrhunderts mit den Stámmen am Oberlauf des Cuyabá in Berührung waren.<br />

Es ist nicht unwichtig, die Tradition, soweit sie noch nicht ais Legende und<br />

Márchen erscheint, nach Kràften festzustellen, weil es sehr wünschenswerth<br />

ist zu wissen, ob die heutigen Westbakáirí, die Bewohner des Tapajoz-Quellgebietes,<br />

oder die Ostbakairí im Quellengebiet des Schingú die ãlteren Wohnsitze<br />

innehaben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!