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• M B - Brasiliana USP

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von Iremden, nicht zum wcnigsten Krankheit und Tod, die von Zauberern<br />

draussen geschickt werden.<br />

Wie wichtig gute Beziehungen zu den Nachbar-tammen sein mu—en. erhellt<br />

aus der, man kann fast sagen, Notwendigkeit des Tau-chverkehrs. Der eine<br />

Stamm ist zóto, Herr dieses, der andere jene- Artikeb. Das Wichtigste darüber<br />

habe ich auf den Seiten 203, 210, 215 ausfuhrlich mitgeteilt. Die Bakairí hatten<br />

ais Spezialitat die Halsketten mit weissen rechteckigen Muschel-tucken, Muschelperlen,<br />

Urukú, Baumwollfaden und Hàngematten, die Nahuquá Kürbisse, sowie<br />

Ketten mit roten Muschelstücken und Tukumperlen, die Mehinakú und Yerwandte<br />

Tõpfe und feinen Baumwollfaden, die Trumaí und Suyá Steinbeile und Tabak, die<br />

Trumaí und vielleicht auch die Yaulapiti Ketten mit durchbohrten Steinen. Auch<br />

war das aus Bambusasche bereitetc Salz der Trumaí bei andern Stámmen beliebt.<br />

Dies waren Alies Handelsartikel. Sie machten zum Teil den weiten Weg<br />

von den Bakairí bis zu den Suyá, von Stamm zu Stamm wandemd. Die Suya<br />

verkehrten mit den Kamayurá, diese mit den Tõpferstámmen, von den let/.tcren<br />

standen die Mehinakú im eng-ten Verkehr mit den Nahuquá, und die Ku-tenaú<br />

mit den Bakairí des Batovy. Die ober-ten Bakairí des Kulisehu erhielten ihre<br />

Suyá-Steinbeile und Kustenaú-Tõpfc von ihren Batovy Yerwandten und die Bakairí<br />

des dritten Kulisehu-Dorfes von den Nahuquá, mit denen sie enge Beziehungen<br />

unterhielten. Ais wir 1884 den Bakairí am Batovy von unsern Karaibensachen<br />

gegeben hatten, benutzte der Háuptling des er-ten Dorfes die günstige Konjunktur<br />

und trat eine Gescháftsrcise in das untere Gebiet des Kulisehu an; so kamen<br />

gelegentlich auch nicht benachbarte Stámme in Handelsverkehr. Die von den<br />

Suyá für Steinbeile eingetauschten Artikel sind Hàngematten Muschelketten,<br />

Ararafedern und Tõpfe.<br />

War ein alter und notwendiger Tauschhandel vorhanden, ^o fehlte doch,<br />

jedenfalls bis zu einem gewissen Grade, der Begriff des Wertes. Der Ankommende<br />

brachte dies oder jenes mit und lieferte es ab, wenn er zum Empfang<br />

bewirtet wurde. In kleinerer Menge beim Empfang, in grõsserer beim Abschied<br />

erhielt er die gewünschte Gegengabe. Wir haben bei dem Abschied in Maigéri<br />

das typischc Beispiel erlebt, vgl. Seite 132, wir wurden hingesetzt und erhielten<br />

dann einen Korb Mehl. So übersetzen die zahmen Bakairí das portugiesische<br />

comprar «kaufenc mit yekudile sich setzen. Der Handel ist also noch ein Austausch<br />

von Gastgeschenken. Allein dies ist nur in der Kulturstufe, nicht in<br />

dem edelmütigen Charakter begründet. Der Indianer ist keineswegs gastfreundlich<br />

in dem Sinn, dass er sich durch den Besuch riesig geehrt und schlechthin<br />

verpflichtet fühlte, mit Beijús und Getránken verschwenderisch zu bewirten. Er<br />

mõchte schon für diese Leistung eine Gegenleistung haben, er wird bald ungeduldig,<br />

wenn der Gast nur bleibt, um billig zu leben, und bittet ihn offenherzig,<br />

das Dorf zu verlassen. Schon in der Bakairílegende wird gleichzeitig mit der<br />

Frfindung des Tanzes berichtet, dass die Eingeladenen und Bewirteten Pfeile und<br />

Bindfaden geschenkt hatten. Unsere Reisegefahrten boten uns unterwegs Fisch sicher

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