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• M B - Brasiliana USP

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— 37^5 -<br />

nur wenige*. Ebenso gab cs Leute von anderer Stammcszugehõrigkeit, namentlich<br />

die verschiedenen Jaguaré und ihre Verwandten, die viele Bakairí toteten und<br />

verzehrtcn. So war auch Kamuschini, mit dem die Geschichte beginnt, »von<br />

einem andern Volk*<br />

Kamuschini begegnete, da er im Walde Blatter der Tukumpalmc suchte,<br />

um sich Schnur für Bogcn-ehnen zu ver-chaffen, dem Jaguar Oka, furchtetc sich<br />

vor ihm und versprach, ihm Frauen zu machen, wenn er ihn verschone. Zuerst<br />

fallte er Bàume mit rotem Holz (xrwèti), brachte die Klõtze nach Hause. -tellte<br />

sie in einen Mabmõr-er, blies sie an und zog sich ein Weilchen zuríick. Ais er<br />

wiederkam waren es aber lauter Mánner geworden, die Pfeile schnitzten! Er<br />

totete sie, ging wieder fort und fállte nun mit seinem Steinbeil 5 oder 6 andere<br />

Háume, verfuhr damit ebenso wie mit den er-ten und fand diesesmal, ais er die<br />

Angeblasenen sich ein Weilchen überla-sen hatte, dass cs Frauen geworden waren.<br />

Sie sagten alie »Papa< zu ihm und mit Ausnahmc der letzten, die faul da -assen<br />

und die er deshalb erzürnt sofort tõtcte, *) stampften sie cifrig Mais — ^Mandioka<br />

soll es damals noch nicht gegeben haben* — und machten Beijús und Getranke.<br />

Die beiden áltesten, Nimagakaniro und Ichoge, gab Kamuschini dem Jaguar Oka<br />

und dieser führte sie nach Hause. Unterwegs aber verunglückte Ichoge, sie<br />

klettertc auf eine Buritípalme, um sich Nusse zu holen, und stürzte hinab.<br />

Nimagakaniro verschluckte zwei Bakairí-Fingerknochen, von denen viele im<br />

Hause waren, weil Oka sie für seine Pfeilspitzen gebrauchte und viele Bakairí<br />

tõtcte, deren Fleisch er ass. Von den Fingerknochen und nur von diesen, nicht<br />

von Oka wurde die Frau schwanger. Jetzt aber nahte ihr Schicksal in Ge-talt der<br />

Schwiegermutter Mero, deren Gatte unbekannt ist und die ausser Oka (der grossen<br />

Onça pintada, dem bunten Jaguar) noch zwei Jaguarsõhne hatte, Kuára(die »Canguçú-*<br />

Yarietát der Brasilier) und Zaupányua (eine arotfarbige \bart>. Mero kam zu Besuch,<br />

ais Oka auf Jagd war; »sie wollte nicht, dass er von einer Bakairí Sõhne<br />

habe*, denn sie hasste und ass die Bakairí. Sie riss Nimagakaniro mit ihren<br />

Krallen die Augen aus und ging wieder. Nimagakaniro starb, aber der Oheim<br />

Kuára - ein Jaguar, der im Himmel an einer Toten die Sectio Caesarea ausführt!<br />

— schnitt den Leib auf, holte die Zwillinge Keri und Kame hervor und<br />

legte sie in eine Kalabasse wie junge Papageien. Dann schnitten er und seine Leute<br />

Nimagakaniro in Stücke, brieten und verzehrten sie und setzten den Rest dem heim-<br />

*) Von fünf erhielt ich die Namen Nimagakaniro, Atanumagale, Ichoge, Koyaka und Tawagüri.<br />

Hakairí-Grammatik, p. 220 habe ich irrtümlich angegeben, dass Kamuschini fünf Pikíbàume fallte,<br />

und obendrein das Unrecht begangen, Kamuschini einen Irrtum vorzuwerfen. Er fallte zuerst zwei<br />

Pikíbâume, aus denen Ninmgakaniro und Ichoge entstanden. In Ichoge steckt ipó Pikí (= iyó-ge mit Pikí).<br />

Auch Tawagüri ist der Name des Baums, aus dem die beiden Faulenzerinnen gemacht wurden,<br />

portugiesisch olho de boi, (.Vlisen.uige. Koyaka (= koyá-ke mit koyát) entstand aus einem Baum<br />

mit rauher Rinde und gelben Früchten. Atanumagales Baumursprung wusste Antônio nicht náher zu<br />

bestimmen. Sie und Koyaka wurden ebenfalls Frauen und Mutter von Jaguaren, obwohl dies (K. 361<br />

:ils unbestimmt hingestellt wird. Atanumagale wurde spáter ais Ku.ira's. des Sohnes der Mero,<br />

Gattin bezeichnet.

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