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• M B - Brasiliana USP

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— 129 —<br />

boglcitetcn uns fünf Aueto in mchrercn mit unserer Eadung befrachteten Kanus zu<br />

den Mehinakú, die Mchinakú halfcn weiter zu den Nahuquá, mit den Nahuquá<br />

gelangteu wir zu den dritten Bakairí; Bakairí aus allen drei Doiíein betciligtcn<br />

sich an dem von Dorf zu Dorf gosteigerten Traitspoit und am n. Novembcr<br />

fuhren wir, eine kleine Flotte von 13 Kanus mit 14 Bakairí, an dem Kuchenplatz<br />

der Independência vor.<br />

Kurz will ich skizzieren, was vom zweiten líe-ucli der Dorfer noch zu berichten<br />

ist. Sehr angenehm und lehrrcich waren die beiden Mehinakútage. Es<br />

musste photographiert und geme-sen werden, da Ehrenreich zur Zeit des ersten<br />

Besuclis krank gewesen war. Die Frauen zitterten wáhrend des Messens am<br />

ganzen Kõrper. Sie hatten auffallcnd viele Kinder, wir stellten bei einer die<br />

unerhórte Zahl von sechs fost, eine andere hatte vier Tochter. Ich werde spáter<br />

noch das Lob dieser Nu - Aruakfrauen, der ICrfinderinnen der Topfe und der<br />

besten Pflcgerinnen der Mandiokaindustrie, zu singen haben. Ein vortreffliches<br />

Bild der Gesellschaft liefert die Tafel 8 »Dcmonstration einer Vogelpfeife*.<br />

Sie kiuscht den quellendcn Tõnen, die der vor mir sitzcnde Eingeborenc dem<br />

neusilbernen Ding cntlockt. Sehr typisch ist die Geberde des kleinen Madchcns<br />

in der Mitte, das sich furchtsam die Ohren zuhalt, und die Stellung der beiden<br />

aneinander gclchnten Freunde im Yordergrund. Wie ungemein malerisch sind<br />

alie diese nackten Gestalten in ihren zwanglosen Bewegungen! Ware es nicht<br />

ein Jammer, wenn sie »Ruckcn-« und >Beinhàuser« anziehen sollten?<br />

Wilhelm und icli schlossen wieder Ereundschaftsbundnisse. »Belemo* tau-chte<br />

den Namen mit Waikualu, und ich, Karilose», mit dem auf der Brust tàtowirten<br />

Háuptling Mayutó. Wilhelm musste auch, wie ich bei den Bakairí, Tabak pflanzen.<br />

Mein Bruder Karilose überliess uns gegen ein Betl ein machtiges Kanu, eine<br />

Art Arche Noah, so breit und ungeschlacht, dass der grõsstc Teil der Sammlung<br />

mit Carlos und Peter darin Platz fand.<br />

24 Mann begieiteten uns zum Hafen; 6 trugen das Kanu voraus, die Hõhlung<br />

dem Boden zugewendet, den Rand auf der Schulter, die durch Strohkranze geschützt<br />

war, 2 wanderten mit den Kõpfen im Bauch des Fahrzeuges. Ein wahrer<br />

Lcichenzug hinter dem Sarge, man summte unwillkürlich einen Trauermarsch.<br />

Grade vor mir schritt ein klassischer Junge. Die Kiepe reichte ihm von der<br />

Schulter bis an die Knie, darunter baumelte noch ein grosser Kürbis, in der<br />

linken Hand trug er Pfeil und Bogen, mit der Rechten führte er unermüdlich<br />

musizicrend sein Pansflõtchen zum Munde. 5 Mann, die an unserer Fahrt teilnehmen<br />

wollten, führten jeder ein Ruder und ein die Hãngematte enthaltendes<br />

Netz mit sich, das von der Stirn auf den Rücken herabhing. Immer einer hinter<br />

dem andern und mit dem Yorder- oder Hintermann schwatzend. An dem Ruder<br />

demonstrierten sie sich, wie gross die Messer wohl sein mõchten, mit denen der<br />

Karaibe sie belohncn werde. Viele trugen Beijús, ulãpe. in grüne Blàtter eingeschla«<br />

r en, mehrere wáhrend der 2 1 /» Wogstunden eine Kürbisschalc mit Pikibrühe in<br />

der Hand. Das Kanu war breiter ais der Waldpfad. Von einem starken Gewitter<br />

v. d. Steinen, Zemral-Brasilien. 9

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