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• M B - Brasiliana USP

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Abb. 65. Krote.<br />

Nahuquá. (72 nat. Gr.)<br />

28o —<br />

Krõte vor; die andere jedoch würde ich wenigstens, und wenn ich ein Jahr darüber<br />

nachgedacht hátte, nicht richtig gedeutet haben. Wir haben in ihr ein Reh anzuerkennen!<br />

Es ist in der That auch ganz einfach. Erstens darf ich davon ausgehen,<br />

das es ein Tier ist; dann muss das kráftiger herausgehobene Eckstück<br />

rechts der Kopf sein, und ich habe somit ein vierfússiges<br />

Tier, wáhrend ich mich um die drei Rückengipfel nicht<br />

mehr kümmere, da ein Nahuquá kein Dromedar oder<br />

Kameel, geschweige ein Tier mit drei Erhõhungen auf dem<br />

Rücken kennt. Es muss ferner ein solches vierfüssiges<br />

Tier sein, für das der Schwanz, weil er fehlt, nicht<br />

charakteristisch sein sollte. Was ich aber von Füssen sehe,<br />

ist den Hufen des Rehs am ehesten entsprechend. So<br />

hinke ich mit meinen Schlüssen langsam hinter denen des<br />

Nahuquá her, wáhrend der Indianer eines anderen Stammes<br />

nach kurzem Besinnen von selbst die richtige Lõsung findet.<br />

Abb. 66. Reh.<br />

Xahuqua. (72 nat. Gr.)<br />

Abb. 67. Frauen- und Mãnnerfigur,<br />

Bororó. (72 nat. Gr.)<br />

Wie ich bei den Zeichnungen schon der Bororó gedacht<br />

habe, mõge deren analoges Frõbelspielzeug auch in<br />

diesem Zusammenhang vorgenommen werden. Das gefaltete<br />

Stückchen Palmblatt, Abb. 67 links, stellt eine »Bororó-<br />

Frau« vor, das heisst es ist nichts ais die Schambinde<br />

mit dem sie festhaltenden Rindengürtel. Ein »Bororó-Mann«<br />

wurde dargestellt, indem man den Palmblattstreifen auf<br />

gleiche Art faltete und nun nur einen Faden quer darum<br />

band, die Leibschnur, die er neben seinem Stulp trágt und<br />

auch lange vor Erfindung des Stulps getragen hat.<br />

Eine besondere Gruppe von Strohfiguren<br />

sind die der Bakairí-Tanzfeste. Ich werde<br />

sie bei den Masken zu besprechen haben.<br />

Sie stellten Tiere dar und wurden auf dem Kopf<br />

getragen. Spannenlange Puppen dienten ais<br />

Kinderspielzeug und wurden auch im Dach<br />

der Festhütte an einer Stange aufgesteckt zum<br />

Zeichen, dass man Mummenschanz feiere; sie<br />

verkündeten aller Wèlt: »Heute grosses Tanzvergnügen«.<br />

Die beiden Püppchen der Abbildung<br />

68 scheinen sehr ausdrucksvoll zur<br />

Frõhlichkeit aufzufordern. Grõsseren Stroh­<br />

figuren, die nicht ais Kopfaufsãtze dienten, begegneten wir 1884 vor dem zweiten<br />

Bakairídorf am Batovy. »Kurz vor dem Ausgang des Waldes trafen wir eine<br />

wunderbare Aufstellung von ungefáhr einem Dutzend Tiergestalten làngs einer<br />

Seite des Pfades, wahrscheinlich Ueberbleibsel eines Festes.« (Sie sollten die Teilnehmer<br />

der Nachbardõrfer begrüssen). >Sie waren aus Laub und Stroh verfertigt,

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