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3"j os; —<br />

des Ranchãomadchens, oder der Jaguartõter, sie sind die (icgculci-tung beim Eintausch<br />

von Tabak und Baumwolle.<br />

Gelegentliche Diebstàhle wurden mit vielem Larm, aber ergebni-h>s<br />

untersucht. Die Háuptlinge oder altere Personen liefen überall umher, auf dem<br />

freien Platz wurden grosse Reden gehalten. So einmal, ais Ehrenreich ein -chonc-<br />

Mcsser abhanden gekommen war. Man zog von Hutte zu Hütte, Alie mu—ten<br />

ihre Messer vorweisen und wir sahen zu unserm Erstaunen, dass deren in Hüllc<br />

und Fülle vorhanden waren (bei einer Frau zãhlten wir 21 Stück). Indesscn zum<br />

Schluss hiess es stets, dass der Gegenstand im Walde versteckt worden -ei.<br />

Geburt; Namen. Die Frau kommt im Wald nieder, angelehnt an ,,/»«f"<br />

den »Vater«, habe ich aufgeschrieben und weiss nicht, ob das nicht hei--cn<br />

musste „pao", an den »Baum«. Das Kind wird fleissi^ auf d,e Augen geblasen,<br />

der Vater durchschneidet die Nabelschnur mit einem Bambusspahn und legt<br />

einen Faden an. Zwei Tage essen Vater und Mutter nichts, am dritten dürfen<br />

sie nur etwas warmes Wasser geniessen. Wenn der Mann asse, wurden er und das<br />

Kind krank werden. Die Nachgeburt wird im Walde vergraben. Bis zur Wiederkehr<br />

der Menstruation darf die Frau nicht baden, dann aber und auch sonst<br />

in diesen Tagen geschieht es fleissig. Abortieren mit Hülfe innerer Mittel -oi!<br />

háufig sein, zumal seitens der Ranchãofrauen. Wollen die Mutter nicht mehr<br />

nàhren, so drücken sie die Brust aus und »trocknen die Milch über Feuer aus,<br />

worauf sie wegbleibt«. Medizin für die erkrankten Kinder, die der Apotheker<br />

bereitete, wurde von den Vàtern eingenommen, Vgl. über die Couvade Seite334ff.<br />

Die Nebenfrage, ob der Vater in der Hãngematte liege, erledigt sich bei den<br />

Bororó von selbst, da sie keine haben und doch die Couvade üben.<br />

Der Name wird dem Knaben bald nach der Geburt gegeben, wenn die<br />

Unterlippe durchbohrt wird, vgl. Seite 475- «'ai übrigens auch von anderen Personen<br />

ais dem Medizinmanne geschehen kann. Der Operateur fràgt, irgendwer<br />

schlàgt vor und der Name wird angenommen. Die Madchen wurden ebenfalls<br />

bald nach der Geburt von Verwandten benannt. Die Namen bezeichneten Tiere<br />

und Pflanzen; Moguyokuri sei ein dem Aguti verwandtes Tier.<br />

Waehneldt hebt die grosse Liebe der Eltern zu den Kindern hervor.<br />

»Sie bewahren sie«, fáhrt er fort, »sorgfáltig vor den Ràubern; sofort ab ich<br />

bei ihnen eintrat, verbargen sie alie und nur, nachdem sie sich überzeugt, dass<br />

nichts zu befúrchten sei,' erschienen sie alie wieder. Ein Indianer bat mich um<br />

ein Mittel für seinen kranken Sohn uud sagte, er werde, falls dieser sterben<br />

solle, so viel Erde essen, bis er mit ihm beerdigt werde.* Dass die Unterlippe<br />

durchbohrt wird, um den Kindern ein Merkmal zu geben, hat also auch<br />

bei den Bororó am Jaurú seinen bestimmten Grund. Wir kõnnen uns über<br />

die Liebe zu den Kindern nur in áhnlicher Weise aussprechen; trotz der schweren<br />

Last wurde das Baby meist mit in den Wald genommen und thronte bei der<br />

Heimkehr auf den Schultern der Mutter, ihren Kopf zwischen den Beinen. L mgekehrt<br />

war der Respekt vor den Eltern weniger deutlich ausgesprochen, e-

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