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• M B - Brasiliana USP

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vorgo-olieno Mogli, hkeil die >stumpfe Spitzc.. Auch in die-em Sinn fehlt<br />

das Merkmal des »Sptes-es». Der Wurfpfeil spicsst und -ticht nicht. sondem<br />

zei-i<strong>•</strong>hmettert mit -chwerer Schlagkraft. In den Schaft eingela-en, mit Bmdladcn<br />

um-chnürt und mit Wachs vcrschmiert, waren -chwere Stein- oder H-.lz<br />

spitzen. Die Steine entwcder konisch wie No. 2 in der bei-tehendeii Figur odor<br />

birnfõrmig wie No. 3. Aus dem Wach-uber/ug schaute der Stein nur wenig<br />

heraus, vgl. No. 9. Die I Iolz.spitzen hatten verschiedene Formen, kugelig, oder<br />

der Steinbirne entsprcchend mit langem Stiel zum T.in-chieben in den Schaft.<br />

No, 1, oder (die gcwõlmliche F"orm) No. 4 und 10, ein zilindrisches Stück, das<br />

sich unten zum Einsetzen zu-pitztc - in Xo. 1 1 auch einmal mit einer -pitzigen<br />

Ilcrvorragimg, ferner ein Knopf Xo. 12 und eine Gabei No. 8. In der Abbildung<br />

(> S. 109 trágt der Mittelpfeil einen langen -chmalen Hol/.kcgel, dor auf<br />

weissem Grund mit einem langen schwarzcn Linien- oder Tupfelmuster verziert<br />

ist, schon die reine Dekorationswaffe zum Tanz. Viele Wurfpfoilc trugen nur<br />

Wachskugeln. Endlich sehen wir in No. 6 und 7 nach Art der klingenden Pfeile<br />

auch eine oder zwei Tukumnüsse (Astrocaryum) aufgesetzt und in No. 5 eine<br />

faiistgrossc Tukumnuss auf zwei ancinander gebundenen Rohrscháften.<br />

Das Wurfbrett hat von der Tukumpalme seinen Namen: Yauan. Es i-t<br />

nicht selten, dass die Pfianzc, die das Material liefeit. auch den Xamen do- Gcrate-<br />

liefert; die Kamayurá fügtcn eine náherc Bestimmung hinzu, yauan amo<br />

moáp, das heisst (amo weit, mo (ausativum, ap zerbrechen, verwundcn »fcrnhin<br />

zorschmelterndes Tukum*. Apollo amomoáp, der fern hin tretlcndc. In einer<br />

Legende, die Ehrenreich bei den Karayá aufiahm, kommen Affen \or, die im<br />

Baum sitzend Menschen mit Wurfpfeilcn toteu. Damit -teht einigermassen im<br />

Fmiklang, wenn mir die Indianer sagten, das Wurfbrett sei gut im Wald zu gobrauchen.<br />

So kann man boi rascher Verfolgung zwischen den Báumen das Wurfbrett<br />

mit dem Steinpfeil fertig zum Schleudern, nicht aber den beide I Iándc zum<br />

Spannen benótigenden Bogen schussbereit halten und einen der kurzen Augenblick<br />

e erfassen, wáhrend deren das fliehende Ziel Deckung durch Stámme und<br />

l nlerholz vorhert. Die Kraft, mit der der Wurfpfeil cntsaust und aufschlágt, ist<br />

weit grosser ais man erwartet. Die Waffe hat vor dem Bogen einmal den<br />

ungeheurcn Xachteil, dass sie nicht in die Hõhe hinauf verwendbar ist, man kann<br />

keinen \'ogel mit ihr aus dem Wipfel herunterholen, und unterscheidet sich ferner<br />

sehr zu ihren Ungunsten durch die Unbrauchbarkeit zum Erlegen der Fische, sie<br />

ist mit einem Wort keine Jagdwaffe, würde es selbst nur in beschranktem Ma —<br />

für grossore Tiere sein, wenn die Wurfpfeile mit die Haut durchdringenden<br />

Spitzen ausgestattct wáren; sio i-t oino entschiedene Kriegswaffe und wird<br />

auch nur ais solche bezeichnet. Sie hatte ihren Wert neben dem Bogen, wo es<br />

Rrieg, geeignete Steine und Wald gab. Wenn -ie eine Yorstufe des Bogengenannt<br />

wird, so ist doch zu bedenken, dass sie uns das Geheimnis seines Ursprungs<br />

in keiner Weise entschleiem hilft, denn das Wesentliche des Bogens i-t<br />

seine federnde Kraft, sowohl die des Holzes ais die der Sehne.

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