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• M B - Brasiliana USP

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Abb. 34.<br />

Malrincham - Sandzeichnuns<br />

- 248<br />

Erstaunen sahen wir dort zwei Fische in den Sand gezeichnet, die Antônio für<br />

Matnnchams erklárte. Wir machten Halt fischten und fingen auch Matrinchams!<br />

Es war so gut ais ob das Wort dort angeschrieben gewesen wãre, und eine<br />

Antônio mit voller Absicht übermittelte Aufforderung, dort ebenfalls sein<br />

Glück zu versuchen. Unklarer ais dieses lehrreiche Beispiel ist mir ein anderer<br />

Fali geblieben. Ziemlich genau in der Mitte des Weges zwischen dem Hafen<br />

und der Ortschaft der Mehinakú fand ich einen Rochen und einen Pakúfisch in<br />

den Sand gezeichnet. Der schmale Waldpfad<br />

erweiterte sich an dieser Stelle zu einer kleinen<br />

kreisfõrmigen Fláche. Meine Begleiter, zwei Bakairí,<br />

setzten sich sofort nieder, auszuruhen. Ich<br />

weiss nicht, ob ein müder Wanderer vor uns, der<br />

dort auf der Heimkehr vom Fluss verweilt, die<br />

Rochen-<br />

beiden Tiere zum blossen Zeitvertreib oder, weil<br />

er gerade mit Rochen und Pakús zu thun gehabt,<br />

so sáuberlich hingezeichnet hatte, und<br />

finde es offen gestanden ziemlich<br />

gleichgültig, ob zufàllig das Eine oder<br />

das Andere zutrifft.<br />

l<br />

Abb. 35.<br />

und Pakú - Sandzeichnung.<br />

Abb. 36.<br />

Sandzeichnung der<br />

Mehinakú. ('/ls0 nat. Gr.)<br />

Noch unerklárlicher nach ihrem<br />

genauen Sinn war die in den Sand<br />

gezeichnete Kreisfigur, die in der Abbildung<br />

36 wiedergegeben ist, und die sich unter<br />

einem schõnen Baum etwa einen halben Kilometer<br />

vor dem Mehinakúdorf befand. Sie wurde aturuá genannt<br />

und hatte 4^2 m Durchmesser. Ais wir das<br />

Dorf in Begleitung mehrerer Mánner verliessen, machten<br />

sie innerhalb des Kreises einen Rundgang beiderseits<br />

bis dicht an das Maschenwerk und sangen ka a á. ..;<br />

auch Spuren früherer Rundgánge waren reichlich vorhanden.<br />

Da die Mãnner an dieser Stelle umkehren<br />

wollten und von den Frauen sprachen, handelte es<br />

sich wohl hier an der Waldgrenze oder ein Viertel-<br />

stündchen von Hause um eine Beziehung zu Ankunft oder Abschied der Gaste. Das<br />

Maschenwerk der Zeichnung war dem Dorf zugewandt. Die beiden Bogen kommen<br />

áhnlich ais Tátowiermuster und aussen auf dem Boden der grossen Tõpfe der Mehinakú<br />

(vgl. die Tafel 15) vor. In meinem Tagebuch habe ich die Figur einige Tage früher<br />

abgezeichnet, ais mein Vetter sie gesehen hat; dort sind an Stelle des kleinen Zentralkreises<br />

mit den beiden Stützen zwei Kreise abgebildet, die sich berühren, der untere<br />

ist etwas grosser und geht in das Xetz über, man konnte an Kopf und Leib denken.<br />

Die Bororó, die ich hier bereits anschliesse, lieferten nicht nur rein erláuternde,<br />

sondem auch schon halb künstlerische Darstellungen im Sand, deren wir am Schingú

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