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• M B - Brasiliana USP

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dass sie auf der Schnur eine dünne biegsame Schlange bilden. Sie pflegen mit<br />

gleichgestalteten Tukumperlen (Bactris) zu wechseln, die aus der Schale der<br />

Palmnuss abgebissen sind. Die Tukumperlen werden ebcnfalb mit dem Zahn de-<br />

Hundsfisches durchbohrt. Bei ihnen und den Mu-chelscheibchen wird die Gleieh<br />

massigkeit dadurch erreicht, dass man die Perlen aufreiht und die Rolle nicht<br />

auf Stein schleift, sondem zwischen zwei Topfschcrben reibt und glãttet. Die<br />

Muschclperlen sind ein sehr natürliches Erzeugnis, wenn man uberhaupt bunte<br />

oder glánzcnde Schalenstücke aufbewahrt; man rciht sie auf eine Schnur, da sie<br />

sich andeis schlecht befestigen lassen, man macht sie untereinander gleieh und<br />

erreicht dies am bequemsten, wenn man sie einfach rundum schleift. So sind<br />

die vcrschiedenartigsten Naturvõlker mit ihrem betreffenden Muschclmaterial zu<br />

Perlen gelangt, die sich zum Verwcchseln áhnlich sehen. Die Perlen haben aber<br />

auch alie Eigenschaften, um dort, wo Verkehr stattfindct, vou Stamm zu Stamm<br />

zu wandern, und geben die beste Gelegenheit, den Umfang des Ycrkehrs, der<br />

Manchen für unbegrenzt gilt, kennen zu lernen. Die Bakairí des Batovy -md<br />

mehr ais die dos Kulisehu „:óto", Herren, der Muschelketten.<br />

Die Tukumperlen werden haupt-áchlich von den Nahuquá verfcrtigt, diese<br />

hatten ais Muschelperlen besonders rosafarbene Spindclstückchen von Bulimus,<br />

deren „:óto u sie waren, und von denen ein einzelnes in kleinen Abstánden die<br />

Schlange der Nussperlen zu unterbrechen pflegte. Die Xahuqua zeichneten sich<br />

durch einen grossen Reichtum von Ketten, namentlich aus pflanzlichem Material,<br />

aus, das übrigens auch bei den Bakairí eine grõssere Rolle spielte, ais bei den<br />

abwãrts wohnenden Stámmen. Die Bakairí von Maigéri schátzten »Grasperlent sehr<br />

hoch, kanakúni, die Antônio für Früchtc eines hohen, an Lagunen wachscnden,<br />

scltenen Grases erklárte, und deren jeder Halm nur wenige hervorbringe.<br />

Wir fanden Ilalmstückc, Rindenstücke, Samenkernc und Beeren der versehiedensten<br />

Art: Nussperlen von der grossen und der kleinen Tukumpalme,<br />

Fruchte einer Schlingpflanze, eines Kampbaumes Takipé, einer Pflanze namens<br />

(Bakairí) mlayáki, roten und schwarzen Samen von Papilionaceen, von Mamona-<br />

Ricinus, Tonkabohnen (Dipteryx odorata), bei den Aueto Kuyensamen und<br />

Almeiscakerne, ja eine kleine 7 cm lange flaschenfõrmige Kuye.<br />

Bei den Yaulapiti, Trumaí und von ihnen herrührend, bei ihren Nachbarn,<br />

waren Steinketten háufig: durchbohrte Scheiben und Zilinder, die die Nahuquá<br />

in dem bernsteinàhnlichen Jatobáharz und in Thon nachbildeten. Es war der<br />

Diorit der Steinbeile und Wurfholz-Pfeile; er wurde mit dem an dem Quirlstock<br />

bcfestigten Steinsplitter unter Zusatz von Sand durchbohrt. Kleine Steinbirnen,<br />

wie sie zu den Wurfpfeilen gehõren, wurden mit Yorliebe von den Mehinakú und<br />

Auetõ an Kinderketten gehángt.<br />

Es waren also deutlich Unterschiede in dem Material vorhanden, die wahrscheinlich,<br />

wie es für die Steine ja sicher ist, õrtlich bedingt waren. Alie Ketten<br />

aus den weissen Muschelstücken gingen auf die Bakairí, alie aus den roten auf<br />

die Xahuqua, alie aus Steinen auf die Trumaí oder Yaulapiti zurück.

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