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• M B - Brasiliana USP

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werden die Bilder in die Kirche genommen und wãhrend der Messe auf den Altar gestellt.«<br />

Dieser »ausserordentliche Missbrauch soll ais unertráglich« beseitigt werden. Warum aber<br />

nicht vor aliem auch die Promessas und der Heilzauber mit dem Santo und den überall<br />

verbreiteten geschriebenen und gedruckten Gebetformeln, von deren Erfolgen Uebertriebeneres<br />

versprochen wird ais von denen der grossartigsten amerikanischen Patentmed.zinen ?<br />

Gegen Hexerei schützt man das Kind, wenn man mit seinem roten Halsbándchen die<br />

Lánge und Breite von Heiligenbildern ausmisst. Für schnelle Geburt sorgen die von den<br />

Armeniern gebrachten Jerichorosen, denn wie sich die Rose aufthut, so auch der Uterus.^<br />

Die Gebetformeln werden namentlich von Frauen gebraucht. Ein Jude hatte sich<br />

heimlich aus der Stadt entfernt, Schulden und eine Cuyabanerin mit Kindern zurücklassend.<br />

Die Frau betete eine Novena, neun Náchte lang, zu Ehren des heiligen Antônio und bediente<br />

sich dabei der Formei: „S. Antônio se vestiu, suas alparacatas calçou" oder lieber gleieh das<br />

Ganze in Deutsch: St. Antônio kleidete sich an, schirrte seine Sandalen, band seinen Strick<br />

um den Leib, griff nach seinem Stab und ging daher auf dem Wege. Er traf Jesum<br />

Christum, der ihn fragte: »wohin gehst du, Antônio?« St. Antônio antwortete: »Herr, ich<br />

ziehe hinaus in die Welt.« Jesus Christus aber sprach: »kehre heim, Antônio, beschaffe<br />

mir den Marcos Rietsch.«<br />

Gegen Zahnschmerzen: Sankt Peter sass auf einem Stein mit Zahnschmerzen, murrend<br />

und seufzend. Da kam unser Herr Jesus Christus vorbei und fragte: »was hast Du, Peter?«<br />

>Zahnschmerzen, Herr.« »Peter, wenn es ein Tier ist, soll es sterben, wenn es Blut ist,<br />

soll es ruhig werden, wenn es Sàfte sind, sollen sie trocknen« (Originalorthographie: Pedro<br />

se for bixo que mora se for sangre que a brande se for o mor que seque). »Denn, Peter,<br />

wer dies Gebet an seinem Halse trãgt, wird keine Zahnschmerzen („dordedente") haben.»<br />

Zu beten: „Um padre nosso Uma a ve maria Uuma santo maria a sagrada morte paxão<br />

de noco çenhor Jezus charisto. Pertence (es gehõrt) está Oração para Senhora Silveriana<br />

Maria da Sus. 1 -'<br />

Sehr verbreitet ist die lange „oração de S. Sepulcro", namentlich zwecks leichter Entbindung<br />

um den Hals zu tragen, »gedruckt in Rom auf Befehl des Heiligen Vaters« mit<br />

dem Titel: »Kopie von einem Brief und Gebet, gefunden im Heiligen Grabe Unseres Herrn<br />

Jesus Christi und aufbewahrt von Seiner Heiligkeit und von Kaiser Karl II. in seinem Betgemach<br />

in einem Silberkasten.« Wir erfahren, dass Christus der heiligen Isabella von<br />

Ungarn, der heiligen Mathilde und der heiligen Brigitte erscheint und ihnen eine Statistik<br />

seiner Leiden mitteilt, z. B. »Stõsse auf den Kopf empfing ich 150, auf die Brust 106, auf<br />

die Schultern 80, sie spieen mir in's Gesicht 30 Mal, schlugen mich auf den Leib 666 Mal,<br />

ich stiess zu gleicher Zeit 129 Seufzer aus, der vergossenen Blutstropfen waren 38430« u. s w.<br />

Eine andere Kopie in goldenen Lettern ist am 2. Januar 1650 drei Meilen von Marseille<br />

gefunden und von einem siebenjáhrigen Kinde übersetzt worden. Mit sieben Paternostern,<br />

sieben Ave Marias etc. Schutz gegen Pest, Blitz, Verleumdung etc, Erleichterung der Niederkunft<br />

und Befreiung bei jedesmaligem Gebet einer Seele aus dem Fegefeuer. Wer das<br />

Gebet bei sich trágt, stirbt nicht ohne Beichte: auf einer Seereise wurde Jemand enthauptet,<br />

der Kopf, an dem dieses Gebet noch befestigt war, wurde in das Meer geworfen,<br />

begegnete einem Schiff mit einem Padre an Bord und konnte beichten.

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