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• M B - Brasiliana USP

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23» —<br />

Anblick! Bt-im Fi-ehscliiesscn wird die Pfeibpit/c ofter in das Wa-er getaucht,<br />

um deu (,rad der Lichtbrechung zu prufen. F- gdv.it nicht g.nnge Uebung<br />

zum Ti . hschic-sen. Langsam rudert der hinten sit/.-ndc Gefahrtc, wáhrend<br />

der Schutzc vorn schtis-fcrtig steht und -. harf auslugt. Un-erein- sieht nicht<br />

mehr ais der Indianer, wenn er zum er-ten Mal in das Mikro-Up blicken wurde.<br />

Eine leise Acnderung der Wellenform verrát ihm schon die Ik-ite. Dabei hat<br />

man sich máuschen-till zu vorhalten, unhórbar wird da- Ruder e:i.rt.m ; t<br />

Mancher Schuss geht übrigens fehl und háufig treiben zwei oder drei der schõnen<br />

Pfeile traurig im Was-er, bis sie zurückgeholt werden. Kein Wunder, das,<br />

den Indianern unsere \ngel wie eine Oticnbarung erschien. Kannten sie die<br />

Angel noch nicht, so kannten sie doch schon den Koder. Abei den frei<br />

schwimmenden. Der Schütze warf vom Kanu eine -charlachrotc Beere in den<br />

Muss; in dem Augenblick, wo ein von unten zuschnappendes Maul sie verschlingen<br />

wollte, schncllte der Pfeil vom Bogen. Wer neucn Sport sucht, moge e- pro<br />

bieren. Die Indianer üben sich auf dem Dorfplatz und pflanzcn ais Ziel einen<br />

Schaft auf, der oben ein zilindrischos oder kegclfõrmiges Stuck Korkholz ti.t-t.<br />

Da- Wurfbrett, für unsern Fali, wo kein »Brett^ vorhanden ist, háufig<br />

Wurfholz 1 ") genannt, ist eine jetzt seltenc Waffe, die sich nur bei den beiden<br />

Tupíslámmen, den Kamayurá und Aueto, und bei den Trumaí vorfand. Sie ist<br />

die grõsste cthnologische Ueberra-chung unserer Reise gewe-en. Ehrenreich<br />

begogncle ihr dann auch bei den Kaiaya am Araguay. Durch den Bogen<br />

verdrangl, hat sie sich in lcben-kiiftiger Uebung nur bei den holzarmen F-kituo<br />

erhalten. Die nortlamerikanischen Indianer haben sie, MI viel man weis-, nicht<br />

gekannt; bei den alten Mexikaneru und bei den Maya, sowie bei den Bewohnern<br />

Kolumbiens erscheint sie in beschránkter Yerwendung, doch 1 is-t -ich auf eine<br />

grõs-ere Yerbreitung in frühen Zoiten schliessen, sie gilt ai- Walle der Inkakrieger,<br />

wir sehen sio dann endlich in vcroinzclton Hci-pielen bei südamerikanischen<br />

Naturvõlkern, zumal Tupi-, sowohl am hohen Amazonas wie im õ-thchen Brasilien.<br />

Auch bei unsern Stámmen hatte das Wurfholz seine aktuelle Hedeutung<br />

eingebiisst oder war mindestens dabei, sie zu verlierou. bnmerhin fanden sich in<br />

jedem Hause mehr Wurfbretter ais Bogen; die Indianer sagten, dass sie die Waffe<br />

zwar niemals mehr zur Jagd, wohl aber noch im Kriege gebrauchten. Ais die<br />

Trumaí 1884 vor unserm Lager erschienen, hatten sie keine Wurfbretter bei sich;<br />

die Steinkugeln, mit denen die Wurfpfeile im Ernstfall ausgestattet sind, waren<br />

bei den Aueto und Kamayurá nicht zahlreich vorhanden, sie mussten sie auch<br />

von den Trumaí beziehen, und so sind für die Tupístámme wenig-tens schon rein<br />

infolgc der geographischen Lage die Tage des Wurfbrettes gezáhlt. Aber al-<br />

Sportwaffe crfreute es sich noch hohen Anschens und tlcis-igen Gebrauch-; ich<br />

werde bei den Tanzen auch des Wurfbretttanzes, der die Yerwundung im Kampf<br />

darstellt, zu gedenken haben. Das Wurfbrett hat den Zweck, einen stein-<br />

<strong>•</strong>) Für uusorn Kall würde der beste Ausdrttck - Pfeilschleuderr sem. Wurfholz* giebt<br />

leicht zu Yer«(.'cliM.'linK;iMi mit geworíenen I loUern Anlas-.

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