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• M B - Brasiliana USP

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Bei -tarkem Widei land des Objekte- kam man zu drehendem An- und Findruckcn,<br />

und dies cntwi< kelte sich allmáhlich von selbst zum Quirlbohren, wenn man nur<br />

rtihig und gleichma-sig arbeitcte, um das Objekt nicht zu sprengen, dasselbe auch<br />

fcstklcmmtc, um den angcbohrten Punkt nicht zu verlicren, und -o über beido<br />

llándc M.-rfügcu konnte. Dio-e-Quirlbohren wird von dem Indianer mit caiem an<br />

ein Stabchcn befe-tigten Zahn oder Steinpartikelclicn (vgl. S. 2041 geübt für alies<br />

Durchlõchern von Muschel, Knochen, Stein, Gürtelticrpanzcr und hartem I lolz.<br />

Man sieht ihn sehr háufig damit bescháftigt wáhrend er die Tu-se zum l\ -t<br />

klemnien vcrwendct. Nun stehen wir aber einem Rátscl gegcnübcr, wenn wir<br />

erkláren wollen, wie das Feucrbohrcn mit zwei Holzstucken ent-tanden sein kann.<br />

Wie kam man dazu, Holz mit Holz zu bohren, wenn man nicht gerade darauf<br />

ausging, das Feuer zu erfinden*?<br />

Jís ist allen Emstes gesagt worden, man habe beim Schkilcn oder Bohren<br />

von Werkzeugcn aus I lolz, Knochen und Stein die Frl.ihrung gemacht, dass<br />

Kcibung Wárme erzcugt, habe bemerkt, dass die Wármc zunehme, je t ukor<br />

man reibe, und habe alsdann versucht, I lolz so -tark zu reiben, dass es nicht<br />

nur warm werde, sondem auch glimmc, leuchtc, brennc! Wenn die Herren, die<br />

diesen Yorschlag für unsere weiten Ahncn machen, auf eine unbewohnte, bewaldete<br />

Koralleninsel verschlagen wurden — mit einigem Widerstreben will ich<br />

es annehmen, dass sie mit ihren techni-chon und theoieti-clien Kenntni-sen darauf<br />

verfallen wurden, Holz mit Holz zu reiben, um sich ein I.agoi feuer zu ver-chaticn.<br />

Der Mensch der Vorzeit, mag cr noch so lange im Besitz des lebendigen I cuers<br />

gewesen sein und seinen Wert gekannt haben, konnte sich die Kilindung doch<br />

wohl nur dann absiehtlich erzwungen haben, wenn das durch Keiben erwárintc<br />

Holz auch leuchtete; dann hatte cr vielleicht den Vcrsuch gemacht. das Lcuchten<br />

bi- zur Flanimc zu steigern. So haben z. B. die Bakairí auch wirklich gesehlossen.<br />

Der Kampfuchs, sagen sie, habe sich das F"euer aus den Augen ge-chlagen.<br />

In jenem Yorschlng zur Lõsuug des Probloins stcckt abei der gesunde Kern,<br />

dass man dem Zufall einer Entdeckuug keinen zu gro-sen Spiolraum einráumen<br />

mõchtc. In der That, will man sich die Beobachtung, dass Feuer ont-teht. wenn<br />

Holz mit Holz gerieben odor gebohrt wird, nur nebenher bei der Bearbeitung<br />

von Werkzeugcn gemacht dcnkcn, so sollte sie wenigstens in einem direkten und<br />

inncrn Zusammenhang mit dem Gebrauch des Feuers vorzustellen sein. Wenn<br />

I lolz gebohrt wurde, so wurde es sicherlich mit Zahn, Knochen oder Stein gebohrt,<br />

und obglcich es ja mõglich ware, dass gelegentlich, wenn jenes Material fehlte,<br />

einmal ein harter Holzstock zum Quirlbohren genommen wurde, der dann em<br />

glimmendes Pulver erzeugte, so erscheint diese nicht zu leugnende Moglichkeit mir<br />

deshalb nicht recht befriedigcnd, weil sie nicht aus der Feuertechnik selb-t hervorwachst.<br />

Auch sieht man nicht ein, in was für einem praktischen Fali, wenn das<br />

gewohnte Handwerkszeug fehlte, den Leuten soviel daran gelegen sein musste,<br />

Ilolz zu durchbohren, dass sie das mühcvolle Mittel wáhlten und ihren Zweck<br />

nicht durch Bindon oder Brechcn oder anderswie bequemer erreichten. Einige<br />

>. d. Sic-HK-ii, Zcntr-il<strong>•</strong>llr.f.ilícn. 1^

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