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• M B - Brasiliana USP

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— 39' —<br />

Die Westbakáirí verlegen die Urheimat des ganzen Stámme- mit Be-timmtheit<br />

an den Salto des Paranatinga, sodass un-er Karaibenstamm ursprünglich dem<br />

Tapajoz angehõrcn wurde. Aber die westlichen Quellflüsse de- Schingú und die<br />

ostlichen des Paranatinga liegen in -o unmittelbarer Xachbarschaft, da-s es rein<br />

vom Zufall abhángt, wohin flus-abwarts ziehende Stámme geratcn. «Einer der<br />

Grossvater' Caetano's wurde im Walde von einem andern Bakairí eischlagen;<br />

innerhalb de- Stammes herr-chten damals bõse Streitigkeiten und die Folge war<br />

— so lautet der Bericht der Paranatingalctite - dass ein Teil der Bakairí vom<br />

Salto /.um Kulisehu zog.<br />

Auch zwischen Paranatinga und Ronuro giebt es eine den Westbakáirí bekanntc<br />

»Tapeira», eine verfallene Ansiedelung, aus vergangener Zeit. \'om Salto<br />

hat einstmals ein Weg bis zu den Aueto am Kulisehu geführt, der also den<br />

Ronuro oder seine Quellflüsschen und den Batovy passjeren musste. Auf diesem<br />

Weg seien die Bakairí geflohen und hatten sich teilweise am Batovy, teilwei-e<br />

am Kulisehu niedergelassen. Von den Xahuqua hatten sie Mandiokazweigc,<br />

Bataten und Carafrüchte zum Anpflanzen erhalten.<br />

Das sind also ganz bestimmte Angaben. Wann sich aber die Trennung<br />

zwischen West- und Ostbakairí vollzogen hat, und ob sie in mehreren Schüben<br />

vor sich gegangen ist, ist schwer zu sagen. Wie eben schon der Stamm der<br />

Aueto und der Xahuqua in der Ueberlieferung des Paranatingadorfes erscheint,<br />

so habe man dort auch noch von den Zeiten der Grossvater Caetano\s her Xamen<br />

der übrigen Kulisehustámme, der Mehinakú, Yaulapiti, Kustenaú, Waura, Kamayurá<br />

und Trumaí gekannt. Im dritten Bakairídorf am Batovy haben wir ein kleine-<br />

Stuck Kisen gefunden, das früher vom Pakuneru, dem Paranatinga, gebracht<br />

worden sei; so mõgen gelegentliche Besuche zwischen hüben und drüben noch<br />

vorgekommen oder wenigstens dann und wann noch Paranatinga-Bakairí an den<br />

Schingú gelangt sein.<br />

Aber im Allgcmeinen habe ich den Eindruck gewonnen, dass die eigentliche<br />

Trennung der beiden Bakairígruppen sich spàtestens um die Mitte oder den Anfang<br />

des vorigen Jahrhunderts vollzogen hat, ais die Brasilier sich im Matogrosso<br />

festsetzten und grosse Verschiebungen der Stámme veranlassten. Wahrscheinlich<br />

hat es sich nicht nur um eine einzelne innere Fehde der Anwohner de- Salto,<br />

sondem auch um die bõsen Xachbarn gehandelt, von denen die friedfertigeren<br />

Bakairí bedràngt und gelegentlich vertrieben wurden.<br />

In den brasilischen Quellen werden ais Feinde der Bakairí angegeben die<br />

Xambiquara, Tapanhuna und Kayabí, über die aber keine nàheren Mitteilungen<br />

vorliegen. Die Xambiquara und Tapanhuna, Feinde [der Apiaká,<br />

wohnten im Arinosgebiet; von den Tapanhuna giebt Joaquim Ferreira Moutinho*)<br />

an. dass sie die Bakairí-Sprache redeten; leider sind niemals überhaupt Aufzeichnungen<br />

von der Sprache der Bakairí, geschweige von der der Tapanhuna<br />

') Notícia da Província de Mato Grosso, s. Paulo iSt>o, p. 216.

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