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• M B - Brasiliana USP

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gut bckannt und das Marchen von >Kame in der Mau-« erzàhlt un-, das, Keri<br />

mit dem Besitzer des Feuers, dem Kampfuchs, jagen ging und dic-er »nur<br />

eine verbrannte Maus* erbeutete, in der Keri's Brudcr Kame -tecku-<br />

Keri begegnete dem Kampfuchs. >Wir wollen Feuer im Kamp machen,<br />

Grosspapa,* sagte Keri. Sie gingen Feuer machen; es brannte ringsum. Kame<br />

war in einer Mau-. Keri wu-ste nicht, dass er hincingegangen. Das Feuer<br />

brannte nieder und hõrte auf. Keri jagte, -ali keinen Braten. Der Kamptiiclis<br />

fand eine verbrannte Maus. Nachdem er sie gcschen, ass er sie. Er traf<br />

Keri. Grosspapa, was für Braten hast Du gegessen 3 »»Xur eine Maus habe<br />

ich gegessen.'«<br />

Die /Queimada* oder Brand-tátte lieferte Ma—enerfahrungen über den<br />

Nutzen des Feuers: beim Beginn des Feuer- flichende Tiere, -pater verkohlte<br />

Tiere und Früchte, Tiere die hcrbeikamen, Sal/asche, Warmo. Dor Jager hat<br />

hier das Braten des Flcisches lernen kõnnen, das fur ihn in kleinerem Ma—tab<br />

die Bedeutung gcwanu, wie -ie die Mehlbereitung fur den Fcldhauer be-it/t.<br />

Denn das Braten konserviert. Nach viclen Tagen ist gebratenes Fleisch noch<br />

schmackhaft, das sonst lángst in Yerwestmg übcrgegangen wãre: die Bororó zogen<br />

wochenlang auf Jagd hinaus und kehrten mit reichem Yorrat an gebratenem<br />

Wikl zurück, die Aueto blieben mehrere Tage auf Fischfang abwesend und<br />

brachten ein Kanu mit gebratenen Fi-chen schwer beladen heim, bei den Mehinakú<br />

sahen wir Kõrbe gefüllt mit recht appetitlichen, goldgelben Backrischcn. Das Braten<br />

wird noch heute soweit getrieben, dass das Fleisch eine dicke Kohlenkruste —<br />

die verbrannte Haut — mit einem sehr beliebten Salzgeschmack erhált.<br />

Alie diese Erfahrungeu konnte sich schon der primitive Jager, der kein<br />

Feuer zu erzeugen wusste, bei Kampbránden zu Nutze machen; man wird ihm<br />

das Sammeln von Kcnntnissen nicht absprechen, die im I mzelnen den \erschiedenen<br />

Klasscn der umgebenden Tierwelt geláufig sind.<br />

Da aber protestiert, wer durch die Kulturbrillc zu schauen gewõhnt ist.<br />

Er vermisst die Schauer, die man in der Urzeit vor dem gewaltigen Phánomen<br />

des Feuers empfunden hat, und die nicht viel mehr sind ais die Schauer de-<br />

Celehrten, dessen Studierlampe umfallen und die Stube, das Haus, die Stadt mit<br />

allen ihren Wertgegenstánden in Brand setzen konnte. Wenn schon ich, der<br />

doch des Feuers Macht bezàhmt, bewacht, in Furcht und Schrecken gerate, sobald<br />

das wütende Element losgelassen wird, wenn mich das übermáchtige Flammenschauspiel<br />

durch den Eindruck phantastischer Schõnhcit aufregt, wie muss erst<br />

die Seele des armen Wilden von Angst erfüllt sein und das Geheimnis des Erhabenen<br />

spüren! Ohne Zweifel mag in dem einen oder andern rasch vorwárts<br />

eilenden Steppenbrand die Besonnenheit verloren gehen, doch im Allgemeinen<br />

sehen wir die beschriebenen Schauer gerade bei den Naturvõlkern nicht, wir<br />

kõnnen sie ebensowenig entdecken ais die ebenfalls für die F2ntstehung religiõser<br />

tieluhle in Anspruch genommcnen Schauer inmitten des grossartigen Urwakb;<br />

nur der hulflose Europáer iurchtet sich, wáhrend o- dem Wilden« wahrscheinlich

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