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• M B - Brasiliana USP

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— 5'7 —<br />

Verwandtschaft mit andern bekannten Idiomen finden konuen. Jedenfalls gehóren<br />

die Bororó weder zu den Tupi noch zu den Ges, an die man zunach-t<br />

denken mõchte. F- ware auch nicht weiter wunderbar, wenn alies Bemuhcn<br />

ergebnislos bleiben würde, weil die Nachbar-chaft ihres Gebietes in weitem Umfange<br />

schon seit der ersten Besiedelung der Matogrosso -ehr unruhigc Zeitlaufte<br />

erlebt hat. Im Norden zieht sich die Strasse nach Goyaz hin, die -ie oft mit<br />

ihren Ueberfàllen beunruhigt haben, im Süden erfolgte der Zuzug der Entdeckcr<br />

von der Provinz S. Paulo her, und hier wie dort haben langjahrige Sklavenjagden<br />

stattgefunden.<br />

Die Sprache ist wohllautend und fur uns anscheinend leicht zu erlernen.<br />

\'on Konsonanten fehlt nur/, abgeschen vonfatogúro, Speichel, Doppelkonsonanten<br />

sind selten, der Auslaut ist vokalisch. Der Accent liegt im Allgcmemen auf<br />

der vorletzten Silbe. bane Pluralendung für das Substantivum ist nicht vorhanden.<br />

Die selbstàndigen Personalpronomina lauten: l. imi ich, 2. aki du,<br />

3. ema, au er, 4. pagi wir, 5. tagi ihr, 6. emagi sie. Die entsprechenden Pronominalsuffixe<br />

für Substantivum und Verbum sind:<br />

I. i-, 2. a-, 3. —, 4. pu-, 5. te-, 6. e-.<br />

Bei ihrem Gebrauche treten verschiedene Formen de- Lautwandeb und<br />

Einflüsse auf den Stammanlaut zu Tage. Ich gebe ein paar \ orlàufige Beispiele:<br />

Ohr Nase Kopf gehen<br />

1. i-wiya i-keno i-taura i-tua<br />

2. a^wiya a-keno a-kaura a-tua<br />

3. biya eno kaura tua<br />

4. pa-wiga pa-geno pa-gaura pa-dua<br />

5. te-wiua te-geno te-taura te-dua<br />

6. e-wiya e-teno e-taura e-tua.<br />

Die Zahlen gehen nach dem Schema der Bakairí: 1, 2. 2 \, 1 2,<br />

2 2 . 1, 2 . . 2 . . 2. 1 heisst mito. 2 pobe. Wenn die-c jedoch in den folgenden<br />

Zahlausdrücken erscheinen, so erhalten sie Zusatze, aus denen wir die Pronomina<br />

der dritten Person ema und au (dieser) abscheiden kõnnen. In der 3<br />

ist noch die Negation bókua, bokuáre enthalten: pobéma áu metúya (auch metia)<br />

bokuáre und sie scheint zu bedeuten: hier habe ich 2, dort nicht mehr ab 1.<br />

4 pobéma aúgiire pobe hier zwei, dort auch zwei, 5 pobéma augure pobéma áu<br />

metúya bokuáre, 6 aúgiire pobéma augure pobéma aúgiire póbe. Mit Kõrnern wurde<br />

die Zweier-Hàufchenbildung genau ebenso wie bei den Bakairí gemacht und<br />

wurden ebenso die Finger jedesmal zu Rate gezogen. Mein Wunsch, die Zahlworter<br />

zu erfahren, wurde immer und ausnahmslos so gedeutet, ais ob ich eine Aufzàhlung<br />

der Verwandten wünsehe. Der Betreffende schlug sich auf die Brust,<br />

sagte úch* und zàhlte Mutter, Vater, Madchen, Junge mit oder ohne Beifugung<br />

von I und 2, indem er dabei jedem Finger ein Famihenmitglied zuordnete.<br />

Ob die Finger ais solche Verwandtennamen haben, konnte ich nicht erfahren:<br />

ich o-laubte im Anfang der Daumen sei Mutter, bin darin aber irre geworden,

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