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• M B - Brasiliana USP

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— 437 —<br />

Gehen wir nun aber, um Uazalc's Ursprung zu erfahren, -ofort auf die erste<br />

Person der Weltgeschichte zurück, die bei den l'arc--í eine Frau i-t ohne Gattcn.<br />

Wiederum sehen wir, dass die Frau nicht erklárt zu werden braucht, sie wird<br />

auch bei allen nachfolgenden Brüdern Uazale's, die Sohne haben, vorausgesetzt.<br />

Fs hiess immer, dann wurde der und der geboren, ohne dass jemal- der<br />

Geburt der Frau Erwãhnung geschah, und ais ich mich besonders crkuiuhgtc,<br />

»woher hatte er denn seine Frau?* lautete die Auskunft: >die war auch geboren<br />

worden*.<br />

Maisó hat keine Eltern. Wer Freund von -clionen Worten ist, nenne sie<br />

die »Allmutter«. Sie hat menschliche Gestalt und ist aus Stein, zu ihrer Zeit<br />

war es noch dunkel, es gab noch keine Flus-e, keine Erde, kein Holz. Sie nahm<br />

ein Stück Holz — woher weiss ich nicht — und steckte e- in die Vagina: da<br />

lloss aus ihrem Leib der Rio Cuyabá hervor, er war sehr schmutzig. Bald aber<br />

kam ein Wasser klar und schon, der Rio Paressí. Sie that Erde in das Wa—cr,<br />

es entstand der Boden.<br />

Dann kamen »vielc Leute* aus dem Leibe hervor, ais erster Darúkavaiterc,<br />

alie Kopf, Arme, Brust ti. s. w. aus Stein.<br />

Darúkavaiteré hatte eine Frau Namens Uarahiulú oder Urulahiulú. Er<br />

ging nur in der Nacht aus, es gab noch keinen Tagesanbruch. Die Sonne, den<br />

Mond, den Strauss, den Jaguar, das Seriema, den Sumpfhirsch und was wir am<br />

Himmel sehen, hat Darúkavaiteré selbst mit seiner Frau gezeugt und dort »hingesetzt«.<br />

Mit seiner Frau zeugte er dann Papageieuvogel und Schlangen. Uarahiulú<br />

gebar zuerst einen gewõhnlichen Perikito und zwei gleichfarbige Perikitoschlangen,<br />

dann zeugten sie wieder und die Frau gebar zuer.-t einen Blauen Arara,<br />

der schon ein menschbches Gesicht hatte, und danach auch eine Blaue Araraschlangc,<br />

zum dritten Mal gebar sie einen Roten Arara, auch mit einem menschlichen<br />

Gesicht, und eine Rote Araraschlange, zum vierten Mal einen Marakaná-<br />

Papagei und eine Marakanáschlange. Schwiegermutter Maisó war sehr bõse über<br />

diese verunglückten Versuche. »Immer nur Papageien und Schlangen«, schimpfte<br />

sie, »und noch keine Menschen!« Sie sann hin und her, nahm ihr Haar, legte<br />

es der Tochter auf den Leib, knetete diesen und wusch sie im Fluss; wieder<br />

zeugte Uarahiulú mit Darúkavaiteré und nun gebar sie Uazale, den Stammvater<br />

der Paressí, der menschliches Aussehen besass. Doch hatte Uazale schwarzes<br />

Haar über den ganzen Leib, einen kurzen Schwanz und eine Flughaut zwischen<br />

Armen und Beinen wie eine Fledermaus.<br />

Urulahiulú erhielt nun noch neun Sõhne von Darúkavaiteré, unter diesen<br />

die Stammvater der den Paressí verwandten Stámme. Ihre Sõhne waren:<br />

i. Uazale, 2. Zatemaré, 3. Kamahié, 4. Kamaikuré, (2, 3 und 4 bleiben<br />

ohne Nachkommen), ò. Kamazu, den Grossvater der Kabischí, die deshalb die<br />

Paressí ais altere Bruder gelten lassen müssen, 6. Zaluià und 7. Zakálu, beides<br />

Grossvater der Waimaré, 8. Zauluré, der Grossvater der Kaschinití, die heute<br />

nicht mehr ais selbstàndiger Stamm leben, 9. Aurumenaré ohne Nachkommen

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