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• M B - Brasiliana USP

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479 —<br />

ganze Bru-t reichenden Stück verbunden, vgl. Tafel I und Abb. 129. Dass auch<br />

Frauen diese Zierraten erhielten, kam nur ausserst -elten vor und i-t wohl, da<br />

von den anderen Bororó die gewõhnliche Thatsache,<br />

dass nur die Mánner sich schmückten, berichtet wird,<br />

auf die Umwálzung durch die Kolonisation zurückzuführen.<br />

Charakteristisch war, dass der indianisch<br />

denkende und portugiesisch sprechende Clemente die<br />

aneinander geflochtenen Záhne rosários, Rosenkránze<br />

nannte; die Indianer verbanden mit diesem Schmuck<br />

die Vorstellung, dass er stark und gewandt mache.<br />

Sie hatten auch brasilischen Gefangenen Záhne ausgezogen<br />

und sich damit behángt; desgleichen waren<br />

Unterkiefer des Feindes getragen worden. Einen<br />

Schutz versprach man sich geradeso vom Haar der<br />

Verstorbenen, das man zu Fáden spann und dann<br />

zu Schnüren fiocht, die nur sehr schwcr zu erlangen<br />

waren, Haarbüschel hingen mit den Federn von den<br />

Armbàndern herab.<br />

Klauen, kleine von Nageticrcn und grosse von<br />

dem Riesengürteltier wurden je zwei aneinander gesetzt<br />

und bildeten so die Form eines Halbmondes;<br />

in der Mitte, wo sie zusammengebunden und mit<br />

Harz bedeckt waren, hing ein Btindel Fáden herab<br />

Abb. 134. Arara-l )hrf eder.<br />

Bororó. (Ys nat. (ir.)<br />

und waren auf dem Harz einige Muschelringelchen cingcdriickt. In ganz àhnlichcr<br />

Zusammensetzung haben wir die Klauen des Riesengürteltiers am Kulisehu<br />

nicht ais Schmuckstück, sondem ais Geràt<br />

kennen gelernt, vgl. Abb. 25, Seite 206.<br />

Den Klauenschmuck ahmten die Bororó<br />

nach, indem sie aus dem Blech brasilischer<br />

Konservenbüchsen Stücke in derselben Form<br />

und Grosse ausschnitten. Der Vorgang ist<br />

deshalb sehr interessant, weil die Blechhalbmonde<br />

in Nichts ihre Abstammung aus<br />

zwei Klauen verrieten und schon von einem<br />

Cuyabaner, wie ich zu meiner Freude erlebte,<br />

ais ein Beweis für die »Mondverehrung« der<br />

Bororó angesprochen wurden. Vgl. Abb. 135<br />

Abb. 135. Bru-tschmuck aus Gürteltierklauen.<br />

Bororó, ('/j nat. Gr.)<br />

den Ohrschmuck der Mutter. Dies war die Art, wie die Indianer bereits Metall<br />

bearbeiteten. Auch Lippenstifte wurden aus Blech geschnitten.<br />

Jaguarkrallen wurden zu einem Kopfreifen zusammengesetzt, vgl. Abb. 126,<br />

ein Schmuck sehr àhnlich der Halskette des Auetohàuptlings aus gleichem Material<br />

in Abb. ;, Seite 10S.

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