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• M B - Brasiliana USP

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kommen dann jedoch andere Leute und blasen den Toten an, so wird er wieder<br />

lebendig und geht weiter. Auch die Baumwolle und die daraus gcwebte<br />

Hãngematte kommt vom Sawari. Woher der Sawari den Tabak und die<br />

Baumwollhángcmatte bekommen hat, weiss man nicht. Er ist sehr selten und<br />

lebt ge-elhg den Paranatinga abwárts. Er i-t ein Tier des Campo cerrado, das<br />

etwa- kleiner ist und eine etwa- spitzere Schnauze hat ais der ihm verwandte Irará<br />

(Galictis, marderáhnlich, vgl. Brehm, Sátigetiere I, Seite 641), er klettert und<br />

schlaft wáhrend de- Tages in Baumlõchern; es giebt solche, die mehr schwarz,<br />

und solche, die mehr weiss sind. Die Beschreibung passt genau auf den Wickelbár,<br />

Cercoleptes caudivoloulus, der dem Irará in seinem ganzen Bau, obwohl er ihm<br />

nicht verwandt ist, ausserordentlich àhnlich ist (vgl. die Abbildung Brehm,<br />

Saugetiere II, Seite 2X7 mit der des Irará an der zitierten Stelle). Bei den<br />

Makuschi, die den Bakairi sprachlich nah verwandt sind, hei-st der Wickelbár<br />

Yawari. *) Nach Brehm .wissen wir, dass der Wickelbár weit verbreitet i-t.<br />

Er findet sich im ganzen nõrdlichen Brasilien, in Peru und nordwárt- bis<br />

nach Mexiko, ja noch im südlichen Louisiana und Florida.*<br />

Sawari hatte auch den Tabak, den man raucht. Die Bakairí haben diesen<br />

aber von dem karazáto - »Herrn der Fische* bekommen, einem grossen Fisch,<br />

den es im Kulisehu giebt, aber nicht im Paranatinga. Antônio hat ihn auch<br />

im Kulisehu gesehen, aber nicht gut*. Ich selbst habe ihn in Maigéri, wo mir<br />

Tumayaua ein Stück karazólo gab, gegessen; er war sehr fett. Nach der Beschreibung<br />

handelt es sich um einen Zitteraal, doch kann ich die Dcutung<br />

nicht ais ganz sicher hinstellen. Der Karasoto, von dem die Bakairí den Rauchtabak<br />

erhielten, wohnte im »Tabakfluss«. »Er hatte den Tabak, man weiss<br />

nicht woher, bekommen, aber gab den Bakairí davon, wenn sie ihn in seinem<br />

Hause besuchten*. Es ist wohl unverkennbar, dass man die Tiere ab geographische<br />

Merkmale benutzte. Stammesnamen waren »Schall und Rauch*, die Tiere blieben<br />

immer verstándlich.<br />

Mandioka; Rehgevveih. Keri hat die Mandioka von dem Kampreh<br />

oder portugiesisch Veado (Cervus simplicicomis) bekommen. Vorher aber müssen<br />

wir wissen, wie das Reh selbst in den Besitz der Mandioka gelangt i-t. Sie gehõrte<br />

dem Bagadúfisch (Phractocephalus, vgl. die Abbildung »Durch Centralbrasilien«<br />

S. 221), auch Pirarara genannt, einem háufig von uns gefangenen, aber<br />

nicht gerade gern gegessenen, fetten Fisch. Der Bagadú (k-xáto) lebte im »Beijúfluss.<br />

« »\ T ielleicht*, fügte Antônio hier von selbst hinzu und brachte mich damit<br />

zum ersten Mal auf die Fáhrte der »geographischen« Tiere, »war e- ein Arm<br />

des Ronuro; denn dort giebt es Bagadú, im Paranatinga giébt es<br />

keinen.* »Der Beijúfluss lag im Osten. Wie das Reh die Mandioka vom<br />

Bagadú bekam, wird folgendermassen erzáhlt.<br />

*) Schomburgk, Rich. Versuch einer Fauna und Flora von Brítisch - Guiana, Leipzig 1S4S,<br />

Baud II, S. 4Í5: »Vnn 1'schudi giebt seine geographische Verbreitung bis 10 o S. Br. an. Die<br />

Kolonisten nennen ihn Vamaiiack. die Arawaaks Wawula, die Macusis Vau ali, die Warraus Uvarí.*

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