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• M B - Brasiliana USP

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— 328 —<br />

Trumaí haben wir das Gerát nicht gesehen. Die Bakairí geben ihm den Namen<br />

yélo, iyelo, das heisst ihr für Blitz und Donner gemeinsames Wort, etwa »Gewitter«.<br />

Wollen wir in ihrem Sinn sprechen, müssen wir es nicht, wie ich früher gethan<br />

habe, »Blitz«, sondem nach seinem Geráusch aDonner* nennen. Durch dieses<br />

Bakairíwort erhalten wir auch die Aufklárung, warum das Schwirrholz bei den<br />

australischen Medizinmánnern, die auf ihm zum Himmel fliegen kõnnen und die<br />

Figuren von Wasserblumen darauf einschnitzen, gerade zum Regenmachen gebraucht<br />

wurde. Sie erzeugten Donner und Gewitter mit dem Zauberholz; die<br />

Idee des Regens ist erst sekundár.<br />

Federschmuck und Diademe. Die wichtigsten Federschmuck liefernden<br />

Võgel habe ich bereits Seite 208 aufgezáhlt. Die Federn wurden verarbeitet ais<br />

Diademe, hauptsáchlich die des Arara, der Papageien, des<br />

Japú (Cassicus) und der Falken. Die Schwanzfedern des Arara<br />

wurden gewõhnlich ais Mittelstück des Diadems angebracht,<br />

wo sie über die anderen kleineren hoch emporragten. Das<br />

untere Kielende wurde eingeschlagen und auf Schnüre gebunden;<br />

um die nackten Spulen zu verdecken, legte man<br />

ringsum ein aus roten oder gelben Federchen gebildetes Band.<br />

Auf einen Strohkranz aufgebundene Federn setzten sich zu<br />

einem den Kopf umschliessenden Federkranz zusammen.<br />

Federhauben entstanden dadurch, dass Federn (am liebsten<br />

weisse von Reihern und Stõrchen, mit bunten Federchen<br />

durchsetzt), und zwar die grõsseren, nahe der Mitte in den<br />

Maschen eines Baumwollnetzes eingebunden wurden; wird das<br />

Netz über den Kopf gezogen, richten sich die Federn zu einer<br />

Holle auf. Federbánder wurden getragen zur Deckung<br />

des Diademrandes, um die Stirn und hauptsáchlich in ziemlich<br />

loser Verknüpfung um die Oberarme.<br />

I Abb. 123.<br />

Ohrfedern.<br />

Kamayurá.<br />

(V. nat - G '-)<br />

Ohrfedern. Die Bakairí trugen mit Vorliebe gelbe<br />

Cassicusfedern, vgl. die Masken Seite 304 und Tafel 6. Die<br />

Ohrfedern werden in Hülsen gesteckt oder an kleinen oder<br />

grossen Rohrstõckchen befestigt. Sehr zierlich und bunt sind<br />

die 24 cm langen Federstábe der Kamayurá; die Abbildung 123<br />

kann leider die prãchtigen Farben nicht wiedergeben. Die Nasenfedern der<br />

Bakairí habe ich Seite 181 besprochen.<br />

Federmántel hatten nur die Kamayurá, richtiger lange Federnetze, die<br />

von einer Halsschnur über den Rücken herabhingen, zusammengesetzt aus Federn<br />

von Geier, Sperber, Arara, Storch und Jakutinga. Sie gehõrten in erster Linie<br />

* zum Yakuitanz«, yakuí-áp. Vorn über die Stirn fiel ein langes Buritígehánge. Die<br />

Kamayurá hatten auch 30-40 cm lange Büschel menschlichen Haars, die einem Kopfnetz<br />

angeflochten waren und beim Yauari-Tanz gebraucht wurden. Ferner trugen sie<br />

auch kleine Tierbálge und aufgespannte Fellstücke bis etwa y4 m Lánge zum Tanz.

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