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• M B - Brasiliana USP

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— '55 —<br />

zahl Manitsaua in Gefangen-chaft der Suya. Ei -t 18S7 horten wir von den<br />

Yaruina oder Anima, die sehr bald nach den I rumai den unangcnehmen Be-uch<br />

der Suya cmpfangen haben sollten, und von denen uns die Kamayurá die merkwurdige<br />

Mitteilung machten, da-s sie einen metallisch klingenden Ohrschmuck<br />

trugen (vgl. S. 118). Es i-t wahrscheinlich, dass wir in ihnen Mundurukú, den<br />

berühmten Kriegcrstamm ác> Tapajoz erblicken müssen, dessen Spuren wir am<br />

Schingú langst vermisst haben. Die Paressí nannten die Mundurukú Saruma,<br />

was lautlich dasselbc i-t wie Yarumá. Ein Stuck den Yarumá zugeschriebencr<br />

Keule von karajaahnlichcr Arbeit kann den in der Uebereinstimmung der Xamcn<br />

liegenden Beweis nicht entkrãften. Eine uns noch dunkiere Fxi-tenz fuhren die<br />

Aratá; die Xahuqua crklárten, dass sie nichts taugten, und der Suyageograph<br />

hatte sie ihnen zu Nachbarn gegeben. Ein Karajástamm?<br />

Endlich habe ich noch, wiederum im obersten Quellgebiet, der Ka>apó zu<br />

gedenken; sie sollcn zwischen Kulisehu und Kuluene oberhalb der Xahuqua an<br />

den Quellen des Pakuneru leben, des kleinen Kulisehu-Xebcntlus-es, dessen Xamen<br />

mit dem Bakairí-Xamen des Paranatinga identisch ist. Schon der Suyageograph<br />

hatte ais áusserste Bewohner die »Kayuquará« angegeben und ich hatte damaF,<br />

wie es jetzt scheint, mit Recht vermutet, dass darunter Kayayró-Kayapó zu verstehen<br />

seien.<br />

Die lange Reihe der Namen sieht schlimmer aus ais sie in Wirklichkeit ist.<br />

Jedes Dorf hat seinen Xamen, und der Fremde, der ihn liort, kann zunáchst<br />

nicht beurteilen, ob er dort einen neuen oder einen bekannten Stamm zu erwarten<br />

hat. Das einfachstc Beispiel sind die Xahuqua. «Xahuqua> heissen<br />

für den Indianer nur die Bewohner des Kulisehudorfes; die Yaurikumá,<br />

Guikurú etc. nennen sich selbst nicht Nahuquá, und es ist nur der Zufall, der<br />

uns zuerst bei den »i\ahuquá« einkehren Hess, dass ich nun diesen Xamen ais<br />

den Stamm cs namen vorführe. Geringe dialektische Ycrschiedenheiten mõgen<br />

vorhanden sein, doch habe ich von den Yanumakapü ein Verzeichnis der wichtigsten<br />

Wõrter aufnehmen und mich auch für die Yaurikumá und Guikurú überzeugen<br />

kõnnen, dass ihre Sprache mit dem Xahuqua* durchaus übereinstimmt. Die<br />

Bakain sind von einem strengeren Nationalitátsgefühl beseelt, denn sie nennen<br />

sich Bakairí, ob sie nun im Quellgebiet des Arinos, des Paranatinga, des Batovy<br />

oder des Kulisehu wohnen. Die Bakairí des Kulisehu mussten sich nach Analogie<br />

der Nahuquá mit ihren Dorfnamen Maigéri, Iguéti und Kuyaqualiéti nennen.<br />

Es wãre ein Segen fur die Ethnographie gewesen, wenn sich alie Stámme<br />

diesos schõne Beispiel der Bakairí zum Yorbild genommen hatten. Wir sehen<br />

hier an mehreren Beispielen deutlich, wie sich eine Familiengemeinschaft oder,<br />

wenn man will, ein Stamm ráumlich verteilt, wie jede Sondergemeinschaft geneigt<br />

ist, auf den alten Zusammenhang zu verzichten und diesen deshalb unrettbar verlieren,<br />

ein neuer «Stamm* werden muss, wenn die Yerschiebung andauert und<br />

anstatt mit den blutvenvandten Nachbarn mit solchen anderer Abstammung engere<br />

Beziehungen unterhalten werden. Es bleibt uns unter diesen Umstãnden gar nichts

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