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• M B - Brasiliana USP

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schon vorkommt, sondem dreifach und zwi-chen die beiden inncren Tupfel<br />

und zwischen die beiden ausseren Schlangen - Zickzacke gemalt sind. Klcinere<br />

Bogen, wie die Frauen sie auf den Armen tátowiert haben, sind oberhalb des mit<br />

barbe ausgefüllten Mittelfeldes angebracht. Der Topfbodcn im Yrdeigriiud enthiilt<br />

einen Mittelkreis mit Nctzwcrk und ringsum das Schlangen-Zickzack sowie<br />

ein paar Strichc in der Richtung der Sciten-trcifen. Die Zeichnung ist unrcgelma-sig<br />

genug, um uns davor zu bcwahren, das- wir in ihr einen Stern crblicken,<br />

an den die Indianerin nicht gedacht hat.<br />

III. Plastische Darstellung und Keramik.<br />

Kinlc-ittiHg. K ettcnf igiirchen. Strohfiguren. Lehmpuppon. Wachsf iguren. II olzf igurc n<br />

(Tanz-Víigcl und -Fische, Mandioka-Grabholzer, Beijuwendcr, K.imnie. Schcinel,, lopíe.<br />

Die Kunst der Indianer, kõrperliche Formen nachzuahmen, i-t ungleich weiter<br />

fortge-chritten ai- die der Zeichnung. Sie hat von vornherein, wie Ricci auch<br />

fur die Yersuche der Kinder hervorhebt, den grossen Yorteil, dass die perspcktivischen<br />

Schwierigkeiten wegfallen. Die Teile mõgen ungeschickt herausgcarbeitet<br />

sein, sitzen aber doch an ihrer richtigen Stelle, es ist nicht nõtig, sie an<br />

einen falschen Platz zu setzen, um sie zu zeigen. Genau so wie in der Zeichnung,<br />

ja, da die Zahl der Motive weit ansehnlicher ist, in grõssercm Umfang tritt hier<br />

das Tiermotiv hervor. Abgesehen davon, dass Tõpfe ab Kürbisse dargestellt<br />

werden, aus denen sie wahrschcinlich hervorgegangen sind, handelt es sich ganz<br />

allein um Nachahmung von Tieren. Xur in der Tanzkunst tritt noch eine gleieh<br />

unerschõpfliche Fülle von Motiven hervor, die der Freude am Jagerlebcn und<br />

seinen Beobachtungen entspringen.<br />

Auch in der plastischen Kunst lásst sich noch deutlich erkennen, dass sie<br />

von Haus aus nur beschreibend ist. Wir dürfen hier nicht erwarten, den Weg<br />

soweit zurückverfolgen zu kõnnen, wie bei der Zeichnung, deren be-te Leistungen<br />

noch eine Art kartographische Aufzáhlung der charakteristischen Merkmale bleiben<br />

und diese selbst noch in der geometrischen Umgestaltung konservieren, allein wir<br />

haben hier einen andern Hinweis, der nicht minder deutlich ist. Bei dem Bilden<br />

korperlicher Formen tritt das zu bearbeitende Material in viel hõherem Grade in<br />

den Vordergrund ais beim Einritzen von Linien. Wie der Reim háufig den Gedanken<br />

liefert, so liefert auch eine schon vorhandene Form háufig das Motiv.<br />

Da zeigt sich denn eine ganz auffallende Genügsamkeit in den charakteristischen<br />

Merkmalen, die beansprucht werden; eine beliebige kleine Aehnlichkeit<br />

reicht aus, um das Objckt für ein bestimmtes Geschõpf zu erkláren. Auf einer<br />

hõhern Stufe schmückt der Eingeborene einen Gebrauchsgegenstand durch ein frei<br />

erfundenes Motiv. und dieses verfãllt alsdann der geometrischen Stilisierung genau<br />

so wie die Zeichnungen.

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