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• M B - Brasiliana USP

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— 321 —<br />

Wenn man -nli jedoch crinnert, wie die Nahuquá bei ihrem Ercmo-Tanz<br />

den Kopf mit einem fischnetz verhullten, und in ihrer Pantomime das Zusammentreiben<br />

der li-che durch eine Gesellschaft darslellten, wird man auch den<br />

Gedanken nicht von der Hand weisen, dass die ovale Gewebma-ke mit dem in<br />

gleicher Form in einen Reifen gespannten Fischnetz mehr ais die aus-ere<br />

Aehnlichkeit gemein hat. Wofcrn der Indianer von der Form des Gesichtes ausgehend<br />

auf den Ma-kenreifen verfallen wãre, -o hátte er das ganze Feld auch<br />

für das Gesicht benutzt, wáhrend dieses jetzt nur einen Teil de- Raumes einnimmt<br />

und mit geringerer Sorgfalt behandelt i-t ais die Bemalung. Da- Fi-chmakanari<br />

der Bakairí ist nichts ais ein engmaschiges und dadurch zur Aufnahme<br />

des Lehm- geeignetes Netz. Die daran sitzende Xetzkapuze konnte heute um<br />

des Federschmucks willen da -ein, da die Federn in die Ma-chen eingebunden<br />

werden müssen, allein darum i-t cs doch ebenso gut moghch, dass das Netz áltcr<br />

ist ais die Federn, die sonst an den Kapuzen fehlen. Vielleicht ist also<br />

unsere altcste ovale Geflechtmaske nur das in den Strohanzug eingefiigte<br />

und dekorativ gestaltetc Fischnetz. Dann ist es weit leichter zu verstehen,<br />

dass die Charakterisierung der Tiere so wenig ausgesprochen i-t; da- Netz<br />

wurde verziert und auch charaktcristisch verziert, aber es war nicht um einer<br />

anatomischen Nachbildung willen in das Kostüm aufgenommen.<br />

Auch erhalten wir damit eine Erklárung des Mereschu- Musters.<br />

Das Masken-Fischnetz wurde enger geflochten, weil es be-ser verhüllte, und<br />

liess sich nun bemalen. Aber man malte das alte weitmaschige Netz auf<br />

und setzte die Fischchen hin ein. Es giebt einen Ptinkt, der mir zu beweisen<br />

scheint, dass ich Recht habe, der, an und für sich sehr seltsam, dann hõchst<br />

einfach erklárt würde. Der Indianer malt das Mereschu-Muster immer, worauf<br />

mich mein Vetter Wilhelm aufmerksam gemacht hat, -tehend, das heisst die<br />

grõssere Diagonale der Raute aufrecht, die kleinere querliegend. Den runden<br />

Spinnwirteln ist dieser Lmstand nicht mehr anzusehen, wenn sie fertig sind, aber<br />

wir haben beim Ritzen zusehend beobachtet, dass die Figur stehend gemacht<br />

wurde, und genau dasselbe geschah bei den Bleistiftzeichnungen. Ich habe<br />

deshalb die Figur Seite 261, Abb. 43, nicht, wie es uns wohl náher gelegen hátte,<br />

horizontal geben dürfen, habe deshalb auch alie Spinnwirtel auf senkrechte<br />

Mereschus eingerichtet und endlich, allerdings mehr des Scherzes halber, auch<br />

den Original-Mereschu, Seite 260, auf den Schwanz gestellt.<br />

Wie kommt der Künstler zu dieser Sonderbarkeit? Auf dem bries, vgl.<br />

Tafel 21, sind die Fische doch so gezeichnet, wie sie schwimmen. Nun, auf den<br />

Masken stehen die Fische ja auch auf dem Schwanz: man sehe nur das<br />

Fischmakanari der Bakairí Seite 303 und die schwarze Kamayurá-Maske Seite 317.<br />

Ja, das einzige Mal, wo uns der Mereschu-Fisch ais einzelnes Individuum ausserhalb<br />

des Netzes entgegentritt, auf der Mõven-Maske der Bakain Seite 262, Abb. 44, steht<br />

er senkrecht. Auf den Gewebmasken aber, auf die es ais die áltesten ankommt,<br />

wurde der Fisch in seiner an und für sich unnatürlichen Lage gezeichnet,<br />

,. d. Stciucn, /enn.il 1'» i-ilien. 2 1

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