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• M B - Brasiliana USP

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— 121 —<br />

MI hl bcstand, bei jenem Abstccher einen neucn Stamm anzutreffen. Zwar<br />

wurden wahrscheinlich die Dorfer der Trumaí passiert, doch wus-ten wir, dass<br />

-ic nach dem Kampfc mit den Suyá gcflohcn waren und sich in unserer N.iho<br />

umhertriebcn, denn vcrcinzcltc 'Trumaí waren bei den Auet-, den Yaulapiti und<br />

den Kamayurá aufgelaucht. Wo der Kern des Stámme- -tceke, der allen Grund<br />

hatte, sich vor einem Zu-ammentrcffcn mit un- zu furchten, war uns unbekannt.<br />

Man mu-te auch die Moglichkeit in Bctracht ziehen, dass die wenig vertrauens<br />

würdigen Suyá sich noch irgcndwo in der Nahe der Kulisehumündung aufluelton<br />

und noch nicht nach I lause zurückgckehrt waren.<br />

Um allen Interessen und zuglcich der nõtigcn \ r orsiclit zu gcniigen, wurde<br />

besi lilos-cn, dass Vogel nach dem \uctohafon gehe und sich von dort in zwei Kanus<br />

mit Perrot, Antônio, zwei Soldaten und ein paar Indianern nach Koblcnz cinschitfe,<br />

da-s wir dagegen die Zeit bis zu seiner Rückkehr mit un>eien Lntcrsuchungen<br />

ausfulltcn. So ging \ r ogel am 23. Oktober von den Kamayurá weg und machte<br />

sich den 25. verabredetermassen vom Auetòhafen zur Kuluenemündung auf.<br />

Wir Anderen verlicssen unsere liebcn Kamayurá den 25. Oktober fruh<br />

Morgens. Von Takuni und seinem Gelust nach der Cuyabareisc hõrten wir nichtmehr.<br />

Doch wurden wir von einigen Indianern, die unsere Sammlung trugen,<br />

den Weg durch die unvergesslichen Mangavenhaine und den Wald bis zum<br />

zweiten Yaulapitidorf begleitet. Hier hatten wir wieder die Strecke mit Hindcrnissen<br />

vor uns: über die nõrdliche Lagune und durch ein Stück Kanal zum ersten<br />

Yaulapitidorf — dann neue Einschiffung und Fahrt über die sudlichc Lagune —<br />

hierauf Land weg zum Ende oder, von uns nib gerechnet, zum Anfang dos Auetõkanals,<br />

wo sich die Pflanzungen und Schutzhütten der Aueto befanden — dort<br />

endlich wieder Einschiffung und Fahrt nach dem Auetodorf.<br />

Das Unangcnehmc war, dass für diese drei Fahrtcn immer nur ein Kanu<br />

zur Yerfügung stand, und dass es obendrein sehr leicht geschchen konnte, dass<br />

dieses Kanu sich gerade unterwegs befand und nicht zur Stelle war, wenn man es<br />

gebrauchte.<br />

Von dem zweiten Yaulapitidorf fuhren in dem einen Kanu, das dort lag,<br />

zunachst Ehrenreich und ich ab, wáhrend Wilhelm und Carlos bei glühcnder<br />

Sonnenhitzc über drei Stunden im schattenlosen Sumpf sitzen mussten, bis auch<br />

sie abgeholt wurden. Wir beiden gelangten zum ersten Yaulapitidorf und hatten<br />

viele Mühe, hier ein Kanu zu erhalten und wegzukommen; die Leute woUten uns<br />

durchaus lànger bei sich sehen, um mehr Perlen und Messer zu bekommen.<br />

Der Háuptling schien aber doch auch einen anderen Grund zu haben, unsere<br />

Abreise zu verzõgern. Erst ais er sah, dass wir darauf bestanden, gab er uns<br />

ein Kanu und erzáhlte nun mit ángstlichem Gesicht, die Trumaí seien bei den<br />

Auetó. Er war in grosser Besorgnis, dass wir ihnen Bõses anthun wollten. Er<br />

drang instándigst in mich, davon abzustehen, und fragte mich beim Abschied noch<br />

einmal allen Ernstes mit einer sehr ausdrucksvollen Pantomime. ob ich nicht allen<br />

Trumaí den Hals abschneiden werde?

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