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• M B - Brasiliana USP

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flachlichen Nachgrabcn nicht blosslegte. Antônio war sehr erschreckt gcwc-en.<br />

aF Perrot zu ihm sagte: »o doutor Carlos precisa d'uma cabeia' Nur mit<br />

Muhe hatte man von Antônio erreicht, dass cr die Fahrt mitmache und sich dei<br />

Moglichkeit aussetzte, den verha--ten Trumaí zu begegnen.<br />

Die Tage vom 26. bis 31. Oktober brachten wir im Dorf und zum<br />

grõsseren Teil im Hafen der Aueto zu. Wir benutztcn noch jede Gelegenheit<br />

zu messen, zu photographieren und die sprachlichcn Aufzeichnungen zu vervnllstandigen,<br />

und hatten dazu Exemplare fast aller Stámme zur Yerfügung. Mit<br />

den Aueto hatten wir uns recht angefreundet. Ein vergnügter Abend erinnerte<br />

mich lebhaft an meine Bakairí-Idylle, auch hier wurden die Stimmen der curo<br />

pàischen Haustiere mit grossem Jubel be-grus-t, und wiederholte sich die Steinbeilpantomime<br />

mit stereotyper Trcuc. TN war ein besondorer Augensclimau- fur<br />

sie, wenn wir uns hinstellten und Holz hackten. Mit einem der Auetó machte<br />

ich Schmollis nach Landcsbrauch, wir vertauschten die Namen. Mayuli liiess<br />

mein Spezialfreund, der mir den Antrag machte. Der Háuptling lie-s mich aufstehen,<br />

klopfte mich sechs oder sieben Mal auf den Rückcn und sagte dazu<br />

ebenso oft im Takt »MayúH«, blies mich auf die Brust und sagte mir .Mayuli<br />

in jedes Ohr hiueiii. In glcicher Weise hatte ich mit Mayúli's Person zu<br />

verfahren und ihm mein »Karilose< fur Carlos einzuprágen. Alie nannten mich<br />

nun mit Bctonung Mayúli, wobei ich immer an Mai-Juli dachte, und hoben hervor,<br />

wie sehr sich die Frauen darüber freuen wurden. In der That, sobald ich in eine<br />

Hütte kam, riefen die Frauen »Mayúli« zum Willkomm.<br />

Im Hafen sah es traurig aus. Dort hatte Peter mit Tumayaua und dem<br />

Droschkenkutscher Wacho gchaltcn. Es war ein jámmcrlichcr sumpfiger Platz,<br />

eng und unfreundlich, der Regeu hatte den mit faulem Laub bcdeckten Boden<br />

crweicht, die Ameisen waren eifrig an der Arbeit gewesen und hatten das Leder<br />

und die Sáckc zerschnitten, Alies sah schmutzig und hãsslich aus. Dazu Schmalhans<br />

Küchenmeister. Der arme Peter hatte von Beijú gelebt, die Fische bissen<br />

wieder einmal nicht an. Tumayaua schaukelte sich in der Hãngematte und war<br />

zufrieden, er betrachtete sich stundenlang in einem kleinen runden Spiegel und<br />

rupfte sich die Hárchen im Gesicht aus. Nachts quálten ihn die Moskitos; ich<br />

hõrte ihn einmal, da ich selbst nicht schlief, stundenlang klagen und klatschen.<br />

Der Droschkenkutscher hatte sich, ehe wir eintrafen, in ein Kanu gesetzt und war zu<br />

den Mehinakú gefahren. Nur ein Kanu, ein schlechtes, war bei unserer Ankunft<br />

noch verfügbar. Zwei hatten Yogel und Perrot mit sich, eines vierten hatte sich<br />

eine Bando Indianer bemáchtigt und war damit drei Tage auf den Fischfang gezogen.<br />

Sie kehrten zurück, das Boot bis an den Rand gefüllt mit gebackenen<br />

Fischen. Man bràt bei allen diesen Stámmen die Fische solort, um das Fleisch<br />

zu konserviren.<br />

Gegen ein paar Beile wurden zwei Kanus von den Aueto erworben, die<br />

sie durch den Wald herbeibringen sollten. Carlos ging nach dem Dorf, um die<br />

besten auszusuchen, und erzàhlte, es sei ein grossartiges Bild gewesen, ais die

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