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• M B - Brasiliana USP

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— 4 o2 —-<br />

Mandioka, Tabak (-pfeife), schlafen. Nur wimmelt es da so von o, á\ ii. dass<br />

Wohlbekanntes stark enrstellt erscheint, z. B. Mandioka, Bak. ichére, Pim.<br />

uütschõrâ oder Arm, Tamanako jupari (Bak. Flügel sawari), Pim. sóbaróh.<br />

Erscheinen die Palmella und die Pimenteira nach Aliem, was wir bisher<br />

wissen, einigermassen isoliert in fremder Umgebung, so repràsentieren die vereinigten<br />

Bakairí und Nahuquá einen sehr stattlichen Komplex und gleichzeitig ist<br />

ihre geographische Lage in dem Quellgebiet von Tapajoz und Schingú für die<br />

Hypothese der Verschiebung nach Norden insofern vorzüglich zutreffend, ais die<br />

südlichsten der Nordkaraiben auf dem linken Ufer des Amazonas eben gegenüber<br />

den Mündungen von Tapajoz und Schingú unmittelbar anschliessen. Es liegt mir<br />

nichts ferner, ais die Bakairí oder Nahuquá etwa ais die Reste des unverànderten<br />

karaibischen Grundvolkes zu betrachten, sondem ich glaube nur, es spricht Alies<br />

dafür, dass sie dem Ursitz des Grundvolkes am nãchsten wohnen. Dass es ein<br />

solches Grundvolk gegeben hat, und mag es am letzten Ende nur ein kleiner<br />

Stamm gewesen sein, ist ein unabweislich.es Postulai der Sprachvergleichung.<br />

Trotz aller Differenzierung im Lauf der Zeiten durch Vermischung mit sehr verschiedenen<br />

Elementen giebt es noch heute eine grosse Einheit karaibischer Stámme,<br />

deren jeder einen grõsseren oder kleineren Schatz von Grundwõrtem besitzt.<br />

Sie haben ihre lautliche Differenzierung in genau gleichgerichteter Bewegung, aber<br />

unabhángig von einander vollzogen. Wir kommen also, ob wir Wanderzüge oder<br />

langsame Verschiebung annehmen, stets auf eine ursprüngliche Gemeinschaft<br />

zurück, wo man z. B. noch die unerweichten Stammanlaute hatte. Dass sehr<br />

viele Jahrhunderte ins Land gegangen und sehr viele Tropfen den Amazonas<br />

hinuntergeflossen sind, seit die Ausstrahlung von dem Ursprungszentrum stattgefunden<br />

hat, folgt aus der ungeheuren ràumlichen Ausdehnung, die der karaibischen<br />

Spracheinheit heute zukommt. Damit ergiebt es sich denn von selbst,<br />

dass auch solche Karaiben, die noch in nàchster Náhe der Urheimat sàssen, alie<br />

Verànderungen, die 'gewaltige Zeitperioden auch unter den friedlichsten Verháltnissen<br />

mit sich bringen, erlitten haben müssen. Man darf niemals vergessen, dass<br />

das »Grundvolk«, wenngleich es für den der Untersuchung unterworfenen stark<br />

verzweigten Baum eine Art Stamm oder gar Wurzel abgiebt, doch selbst nur<br />

ein Zweig vom Baume gewesen ist; wie jeder beliebige Vorfahr oder Stammvater<br />

auch nur ein Glied in einer unendlich langen Reihe ist. »Urkaraiben« sind die<br />

Bakairí also keinenfalls. Die suchen hiesse für die Juden den noch lebenden<br />

Erzvater Abraham suchen.<br />

Das karaibische Grundvolk hatte bereits Mais, Mandioka, Tabak,<br />

Igname, Pfeffer, Baumwolle, Orléansstrauch. Vgl. die Nachweise in dem<br />

\ T okabular meiner Bakairí-Grammatik. Man mag sich drehen und wenden, aber<br />

man kann dem Schluss nicht ausweichen, dass die mit jenen Pflanzen gegebene<br />

Kultur den Karaiben bereits vor sehr, sehr langer Zeit gehõrte. Es ist wahrlich<br />

wichtig, dies zu beherzigen, wenn man das richtige Verháltnis zur Ahnensage<br />

gewinnen will. Die sichere historische Tradition mit bestimmten Namen umfasst

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