10.10.2013 Aufrufe

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

• M B - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VIII. KAPITKL.<br />

I. Geographie und Klassifikation der Stãmme<br />

des Schingú -Quellgebiets.<br />

Der alte, von seinen Genossen durch einen áusserst bescheidenen Lippcnpllock<br />

unterschiedene Háuptling der Suyá hatte uns 1884 die lange Liste der Stammc<br />

aufgezáhlt, die am obern Schingú ses-diaft sind, und die Quellflüsse, an deren<br />

Ufer sie wohnen, mit dem Finger in den Sand gezeichnet. Ygl. Durch Centralbrasilien»,<br />

S. 214. Seine 13 Stammesnamen haben uns verlockt, die zweite Reise<br />

zu unternehmen. Im Grossen und Ganzen, muss man sagen, haben sich die<br />

Angaben unseres Gewáhrsmannes bestatigt. Seine Fiussverástelung kann allerdings<br />

den kartographischen Ansprüchen unserer karaibischen Genauigkeit nicht genügen,<br />

allein auch da ist er mehr im Rechte gewesen, ais wir zu erkennen vermochten,<br />

indem wir den Kulisehu mit dem Kuluene vcrwechselten. Xur ist die astronomische<br />

Lage der Ortschaften unter einander võllig verzerrt ausgefallen, da der Suya<br />

für die grosso Reihe den einen Quellarm entlang auch einen sehr grossen Strich<br />

notig hatte und ihn munter in's endlos Sudliche hinausführte.<br />

Die Anwohner des Ronuro kennen wir nicht; \ r ogel hat den Auetoháuptling,<br />

der die Einmündung bei Schingú-Koblenz mit ihm befuhr, so verstanden,<br />

tlass es dort Kabischí und Kayapó gebe. Die Kabíschí, von denen man etwas<br />

weiss, wohnen im Quellgebiet des Tapajoz ais ein Teil der zahmen Paressí-<br />

Indianer; es wãre im hõchsten Grade interessant und wichtig, wenn die Paressí<br />

ebenso wie die Bakairí in eine »zahme« und eine »wilde< Gruppe zerfielen, da<br />

gerade an diesem einst volkreichen und hochentwickelten Xu-Aruak-Stamm die rohe<br />

Zivilisierung Unersetzliches vernichtet hat. Die weitverbreiteten Kayapó wurden<br />

am Ronuro durchaus nicht befremden, da sie am Paranatinga haufig erschienen<br />

und von den Brasiliern hier nur mit den Coroados-Bororó verwechselt worden sind.<br />

An dem Xebenfluss des Ronuro, dem Batovy Tamitotoala,*) auf dem wir<br />

1884 hinabfuhren, liegen vier Dorfer der Bakairí. Sein Unterlauf und das rechts<br />

anstossende Gebiet gehõrt den Kustenaú und den Waurá.<br />

<strong>•</strong>) Friiher falsch Tamitatoala geschrieben. tamitóto Falk, Eule = sie tòteten fsc/iólej einen<br />

Falken, wie die Bakairí mir selbst angaben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!